Operation geglückt : Ein neues Herz für ESC-Gewinner Salvador Sobral
Lissabon (dpa) - Das zermürbende Warten hat für ESC-Sieger Salvador Sobral ein Ende. Dem portugiesischen Schmusesänger, der monatelang schwer herzkrank in einem Hospital in Lissabon lag, ist ein passendes Spenderorgan transplantiert worden.
Zuvor war die Sorge um den 27-Jährigen immer mehr gewachsen. Er werde immer schwächer, hatten portugiesische Medien im November berichtet. Jetzt darf sich Sobral hingegen auf ein ganz normales Leben freuen, wie seine Ärzte am Wochenende nach der geglückten Operation prophezeiten.
Rückblende: Fans in aller Welt waren geschockt und traurig, als der Gewinner des Eurovision Song Contest im September unter dem Titel „Ate já“ (Bis bald) sein vorerst letztes Konzert gab. Mehrmals brach er in Tränen aus, hielt sich immer wieder die Hände vors Gesicht. Denn er wusste: Kurz darauf würde er „seinen Körper der Wissenschaft übergeben“, wie er es selbst nannte.
Wenig später wurde Sobral ins Krankenhaus gebracht und lag seither auf der Intensivstation des Hospitals Santa Cruz in Lissabon. Lange Zeit wartete er dort vergeblich auf ein passendes Spenderherz. Wochenlang drang nur wenig über seinen Zustand an die Öffentlichkeit - aber das portugiesische Nachrichtenportal „Lux“ berichtete im November unter Berufung auf eine dem Sänger nahestehende Quelle, Sobrals Zustand sei ernst.
Familie und Freunde waren verzweifelt, weil nach eineinhalb Jahren noch immer kein kompatibler Spender gefunden worden war. Sobral, der am 13. Mai in Kiew mit der zarten Jazz-Ballade „Amar Pelos Dois“ (Liebe für zwei) den ESC gewann, stand bereits seit August 2016 auf der Warteliste. „Weihnachten steht vor der Tür, und Salvador Sobral hat nur einen einzigen Wunsch: ein gesundes Herz“, schrieb die spanische Zeitung „El Español“ noch vor wenigen Tagen.
Dieser Wunsch wurde jetzt Wirklichkeit. „Die Operation ist sehr gut verlaufen“, zitierte die Zeitung „Público“ den Chirurgen Miguel Abecasis. Sobral mache Fortschritte. „Wenn alles gut geht, wird er ein völlig normales Leben haben, und er hofft, dass das sobald wie möglich geschehen wird“, so Abecasis. Allerdings seien gerade in den ersten zwei Wochen nach einer Herztransplantation noch viele Vorsichtsmaßnahmen nötig.