Loveparade-Gelände : Duisburger Outlet wäre eine direkte Konkurrenz für die Bergischen
Das Einzugsgebiet würde sich mit den geplanten Standorten in Wuppertal, Remscheid und Solingen deutlich überschneiden.
Duisburg/Wuppertal. Die überwucherte Brache, auf der das Outlet entstehen könnte, erstreckt sich entlang der Autobahn A 59. Vor den maroden Hallen — manche sind schon so gut wie abgerissen — liegt Unrat, sogar eine Badewanne. Das nackte Stahlgerüst des früheren Daches ragt in den grauen Winterhimmel. Wie ein Mahnmal für die Katastrophe, die hier 2010 bei der Loveparade passierte. Mittlerweile hat sich das Areal als Treffpunkt für Jugendliche etabliert. Eine Duisburgerin sagt: „Aber es wäre schon schön, wenn hier mal wieder etwas entstehen würde . . .“
Falls die Duisburger Outlet-Pläne umgesetzt werden, bekommen die bereits bestehenden Center in Bad Münstereifel und Ochtrup in Zukunft noch mehr Konkurrenz. Im Bergischen Land sind zudem gleich drei Outlets geplant, in Wuppertal, Remscheid und Solingen. „Wir sehen in Nordrhein-Westfalen derzeit einen hektischen Wettlauf der Kommunen“, sagt Marco Atzberger, Geschäftsführer des Handelsforschungsinstituts EHI. Eine der wenigen Ausnahmen ist Krefeld (siehe Kasten), das sich für eine dezentrale Struktur der Geschäfte stark macht.
Rainer Gallus, Geschäftsführer des Handelsverbandes NRW, sieht die Entwicklung kritisch: „Es ist davon auszugehen, dass das Warensortiment des geplanten Duisburger FOC in unmittelbarer Konkurrenz zum innerstädtischen Angebot stehen wird.“ Es stehe daher zu befürchten, dass ein FOC Umsatz und Frequenz aus der Innenstadt abzieht. „Auch für die Planungen in den bergischen Städten stellt das Vorhaben eine Konkurrenz dar, da sich die Einzugsgebiete deutlich überschneiden würden“, so Gallus weiter.