Duisburger Bürger entscheiden selbst über umstrittenes Outlet

Sieben Jahre nach der Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten sollen Duisburgs Bürger nun über die Zukunft des immer noch brachliegenden Veranstaltungsorts abstimmen. Pläne für den Bau eines Outlet-Centers sind heftig umstritten.

 Hinter dem Hauptbahnhof auf dem ehemaligen Güterbahnhof Areal in Duisburg (Nordrhein-Westfalen) könnte nach Plänen eines Investors ein Designer-Outlet-Center entstehen.

Hinter dem Hauptbahnhof auf dem ehemaligen Güterbahnhof Areal in Duisburg (Nordrhein-Westfalen) könnte nach Plänen eines Investors ein Designer-Outlet-Center entstehen.

Foto: Roland Weihrauch

Duisburg. In der Auseinandersetzung um den geplanten Bau des größten deutschen Outlet-Centers in Duisburg sind die Bürger nun zur Abstimmung aufgerufen. Der Rat der Stadt sprach sich am Montag für die Durchführung eines Bürgerentscheids am 24. September aus. Zuvor hatten die Gegner des Projekts die für ein entsprechendes Bürgerbegehren notwendige Zahl von 10 879 Stimmen erreicht. Auf dem Gelände hatte sich 2010 die Loveparade-Katastrophe ereignet, bei der 21 Menschen ums Leben kamen.

Hintergrund des Widerstands sind Sorgen um die Existenz des gewachsenen Einzelhandels in Duisburg. Der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link (SPD) hatte dagegen betont, dass das Projekt aus seiner Sicht eine „Chance für die Stadt“ sei. Das Vorhaben werde jedoch nicht gegen den Willen der Bürger durchgedrückt. Der von den Gegnern des Projekts erweckte Anschein, dass für das Gelände eine Vielzahl von alternativen Nutzungsmöglichkeiten existierten, sei leider falsch.

Auf dem ehemaligen Duisburger Güterbahnhof soll ein Outlet-Center mit rund 30 000 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen. Der Rat hatte Anfang Februar den Weg dafür zunächst frei gemacht. dpa

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