Viele Verletzte : Drei Frauen sterben bei Zugunglück in Italien
Mailand (dpa) - Verkeilte Waggons liegen quer auf den Gleisen, Rettungskräfte retten Verletzte und bergen Tote. In Pioltello, einem Vorort von Mailand, hat sich am Donnerstagmorgen ein schweres Zugunglück ereignet.
Drei Menschen starben, rund 100 weitere wurden verletzt.
Der Regionalzug mit der Nummer 10452 war am frühen Morgen auf dem Weg vom norditalienischen Cremona zum Bahnhof Porta Garibaldi in Mailand, an Bord viele Pendler auf dem Weg zur Arbeit. „Alles war normal, als der Zug plötzlich zu rütteln begann, dann hörten wir einen Knall und die Waggons entgleisten“, schilderte ein Überlebender der italienischen Nachrichtenagentur Ansa das Geschehen.
Ein Wagen kollidierte mit mehreren Strommasten neben der Strecke, nachdem einige Räder des Zuges schon rund zwei Kilometer vorher aus den Schienen gesprungen waren, wie Ansa unter Berufung auf die für die Gleisanlagen zuständige Bahngesellschaft Rete Ferroviaria Italiana (RFI) berichtete. Vicenzo Macello, Ingenieur bei der RFI, sagte, er habe ein „Strukturversagen der Gleise“ festgestellt, etwa 2,5 Kilometer vom Unfallort entfernt. Es sei aber noch zu früh, um genau zu sagen, was passiert ist. Ermittler stellten die Blackbox des Zuges sicher.
„Als ich gespürt habe, wie stark der Zug rüttelte, habe ich sofort die Bremse gezogen. Aber es war schon viel zu spät, er war schon entgleist“, sagte der Lokführer. Drei der Waggons sprangen aus den Schienen.
Eine 39-Jährige hatte noch kurz nach dem Unglück ihre Eltern angerufen. Am Telefon habe sie gesagt: „Mama, Hilfe, der Zug ist entgleist“, berichtete ihr Vater laut Ansa. Neben ihr starben noch zwei weitere Frauen, 51 und 61 Jahre alt. Die Hälfte der rund 100 Verletzten konnte mit leichteren Verletzungen vor Ort behandelt werden, acht Menschen trugen jedoch schwere und fünf Menschen lebensgefährliche Verletzungen davon.