Dokumentation: So leben wir im Jahr 2057

Mit Hilfe von 500 Forschern zeigt das ZDF ein so erschreckendes wie faszinierendes Bild von der Zukunft.

Köln. Autos fliegen, Menschen fahren mit dem Aufzug ins Weltall und Roboter können denken. Sieht so die Zukunft aus? Wenn es nach dem ZDF geht, schon. Der Sender wagt in drei 45-minütigen Dokumentationen einen Blick ins Jahr 2057. Sie sind unterteilt in "den Menschen" und Medizin, "die Stadt" die komplett vernetzt ist und "die Welt" mit Konflikten um Rohstoffe.

Schon der erste Teil zeigt Licht und Schatten: Menschliche Organe werden am Computer hergestellt und die Kleidung kontrolliert ständig die Gesundheit eines Herzpatienten - so lange er reich ist. Denn wer wenig Geld hat, vegetiert in der Holzklasse der Kliniken vor sich hin.

Das Szenario ist so faszinierend wie düster. Denn auch der Reiche ist längst seiner Freiheit beraubt, weil die Krankenkasse seinen Lebenswandel überwacht: Zum Beispiel misst sie über die vollautomatische Toilette den Alkoholgehalt im Urin. Ist er zu hoch, steigen die Kassenbeiträge.

"Wir haben die neue Welt, wie sie in den Laboren entsteht, in Zukunftsbilder umgewandelt", sagt Peter Arens, ZDF-Wissenschafts-Chef. Mehr als 500 Forscher aus aller Welt haben die Drehbuch-Autoren befragt. In den Filmen wechselt sich die fiktive Darstellung des Lebens im Jahr 2057 mit Aussagen renommierter Wissenschaftler der Nasa, der Fraunhofer-Gesellschaft und des Max-Planck-Instituts ab.

Doch es bleiben Fragen offen: Wer beherrscht das System der totalen Überwachung? Wer hat die Macht, die Menschen zu manipulieren, weil er alle ihre Daten kennt, bis hin zum aktuellen Aufenthaltsort? Frank Schätzing, Kölner Autor, des Zukunftsthriller "Der Schwarm", moderiert die Dokumentationen. Er möchte Debatten über die Forschung anstoßen: "Wir zeigen nur eine Möglichkeit, wie die Zukunft sein könnte. Die Frage ist, ob wir sie so wollen."

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