Die Promi-Geburtstage vom 21. Dezember 2011: Julie Delpy

Berlin (dpa) - Julie Delpy ist ein echtes Multitalent: Als Schauspielerin, Regisseurin, Drehbuchautorin, Produzentin und schließlich auch als Sängerin zeigt die Französin immer wieder ihr ganz erstaunliches Können.

Heute wird sie 42 Jahre alt.

Ihren eigenen Kopf hatte sie schon immer: „Ich war ein wildes Kind, beschmiss Lehrer mit Gegenständen, beschimpfte Polizisten“, sagte sie im Interview mit der Frauenzeitschrift „Für Sie“.

Ihre Karriere begann früh: Die Tochter eines Schauspielerehepaares, die am 21. Dezember 1969 in Paris geboren worden war, stand bereits mit fünf Jahren auf der Theaterbühne. Ihr eigentlicher Entdecker aber wurde Jean-Luc Godard, der ihr in seinem Film „Détective“ (1985) eine Nebenrolle gab, die sie aus großer Bewunderung für den Avantgarde-Regisseur unbedingt haben wollte. „Ich war sechs Jahre alt, als ich meinen ersten Godard-Film sah“, erinnert sich Delpy an diesen Moment frühkindlicher Prägung.

In Folge sollte die „anpassungsfähige Nomadin“, die fließend Französisch, Englisch und Italienisch spricht und die sich in den USA ebenso zu Hause fühlt wie in Frankreich, mit einigen der wichtigsten europäischen Regisseuren/-innen zusammenarbeiten: So war sie in Leo Carax' „Die Nacht ist jung“ (1987) zu sehen, arbeitete mit Agnieszka Holland („Europa, Europa“) zusammen und wurde durch Volker Schlöndorffs Max-Frisch-Verfilmung „Homo Faber“ (1991) auch international bekannt.

Ihren Ruf als „Ikone der Independent-Szene“ erspielte sich die immer ein wenig ätherisch wirkende Französin unter anderem mit dem ziemlich brutalen und überdrehten Gangsterdrama „Killing Zoe“ (1994), der von Quentin Tarantinos früherem Kumpel Roger Avary ordentlich blutig inszeniert wurde. Mit der Walt-Disney-Verfilmung der „Drei Musketiere“ (1993) stellte die Vielseitige schließlich auch ihre Hollywood-kompatiblen Fähigkeiten unter Beweis.

Mit Ethan Hawke sollte sie schließlich zwei ihrer schönsten Filme drehen. In „Before Sunrise“ (1995) laufen die beiden durch Wien und unterhalten sich ohne Unterlass über die Liebe und das Leben. In der Fortsetzung „Before Sunset“ (2004) ließ US-Regisseur Richard Linklater seine Hauptfiguren neun Jahre nach ihrer ersten Begegnung noch einmal unvergessliche Stunden miteinander verbringen.

In ihrem Regie-Debüt, der Beziehungskomödie „2 Tage Paris“ (2007), entfaltete Julie Delpy schließlich all ihre Talente. Drehbuch, Regie, Hauptrolle, Produktion und Schnitt gingen auf ihre Kappe. Den Titelsong sang und komponierte sie selbst. Eine echtes Familienunternehmen war der Streifen zudem: Ihre Film-Eltern wurden von ihren wirklichen Eltern dargestellt und die Katze spielte auch mit. Überfordert fühlt sich Julie Delpy dabei aber nie: „Für mich ist alle kreative Arbeit eher Spiel als Anstrengung“, sagte sie der „Für Sie“.

Bereits einige Jahre vorher reüssierte Delpy bereits als Sängerin. Ihr selbstbetiteltes Debüt-Album, das 2003 erschien, wurde in Frankreich hymnisch gefeiert und ein Kritiker der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berauschte sich gar an ihrer „ätherisch, schwebenden Stimme“.

Tagebuch schreibt Julie Delpy auch - mit einer überraschenden Erkenntnis :„Interessanterweise habe ich mich kaum weiterentwickelt, was mir ein wenig Angst macht“, sagte sie der „Für Sie“ über die Lektüre alter Aufzeichnungen. „Ich betrachte die Welt fast so wie damals, als ich neun war.“

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