Die NPD muss draußen bleiben: Hotel storniert Buchungen

Boykott: Das Holiday-Inn fürchtet um seinen guten Ruf.

Dresden. Post für die NPD: In einem offenen Brief teilt der Geschäftsführer des Hotels Holiday-Inn in Dresden, Johannes H. Lohmeyer, zwei Funktionären der rechtsextremen Partei mit, dass sie in seinem Haus nicht willkommen sind. Der NPD-Fraktionschef im sächsischen Landtag, Holger Apfel, und sein Vize Alexander Delle hatten über die Internetseite "hotel.de" für eine Woche zwei Zimmer gebucht. Doch Lohmeyer bat den Reservierungsdienst, die Buchung für den 7. November zu stornieren.

"Die NPD verbreitet sich im Reiseland Sachsen krakenhaft", sagt Hotel-Geschäftsführer Lohmeyer. Dies sei sehr schlecht für das Image Dresdens und für den Ruf des Holiday-Inn, das auch viele schwarze und israelische Gäste beherberge.

"Sehr geehrter Herr Apfel, sehr geehrter Herr Delle,

wir erhielten heute Ihre über www.hotel.de getätigte Reservierung für den 7. November 2007 und sind einigermaßen erstaunt, dass Sie ausgerechnet ein amerikanisches Hotelunternehmen mit ausländisch klingendem Namen bevorzugen.

Da Sie in unserem Hause nicht willkommen sind und ich es meinen Mitarbeitern nicht zumuten kann, Sie zu begrüßen und zu bedienen, haben wir hotel.de gebeten, die Buchung zu stornieren.

Sollte dies aus vertraglichen Gründen nicht möglich sein, darf ich Sie darauf hinweisen, dass ich sämtliche in unserem Hause durch Sie getätigten Umsätze als Spende an die Dresdner Synagoge weiterleiten werde.

Betrachten Sie dies als kleinen Beitrag zur Wiedergutmachung für die Schäden, die Ihre damaligen Gesinnungsgenossen der Synagoge und vor allem ihren früheren Besuchern zugefügt haben. Eine Kopie dieses Schreibens leiten wir an die Dresdner Presse weiter.

In der Hoffung, dass Sie eine zu Ihnen passende Unterkunft finden und uns Ihr Besuch erspart bleibt, verbleiben wir mit freundlichen Grüßen."

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