„Die Ärzte“ und ihr eigene „Ärztival“-Reihe

Darf’s ein bisschen mehr sein? Für die selbst ernannte „beste Band der Welt“ ist ein Konzert zu wenig — es muss schon ein Festival sein.

Köln. Ein Konzert ist der selbst ernannten „besten Band der Welt“ nicht genug. Es muss schon ein eigenes Festival sein. Für den Auftakt der „Ärztival“-Reihe haben sich die Berliner Punkrocker denn auch gleich ein Stadion ausgesucht. Mit drei „Lieblingsbands“ eröffnen sie den Open-Air-Sommer in Köln vor Zehntausenden Fans. Die fordern: „Farin, schwing deinen Hintern!“

„Das ist ein Lied, das man nicht mit verdunkelten Brillengläsern singen sollte“, brüllt Sänger Farin Urlaub in die Menge, bevor er „Junge“ anstimmt. Schlager-Barde Heino hatte das Lied gecovert und dessen Qualitäten als Volkslied gelobt. Jubelstürme der dicht gedrängten Meute im Innenraum geben dem Punkrocker Recht. Weil die „Ärzte“ aber im Grunde ihres Herzens „eine romantische Band“ sind, ist der Rest des Abends von Harmonie und Liebe geprägt.

Von „Schrei nach Liebe“ bis „Zu Spät“ machen Farin, Bela und Rod die Fans im Rhein-Energie-Stadion mit ihren größten Erfolgen glücklich. Bei der Hymne „Westerland“ schießt ein Feuerwerk aus der Gitarre. Als Bela B. die Ballade „Der Graf“ singt, blitzen Feuerzeuge auf.

Unter freiem Himmel bringen die Punkrocker auch ihre aktuellen Songs unter die Leute, fragen zwischendurch: „Habt ihr nichts Besseres zu tun, als ,Die Ärzte’ zu hören?“ Klare Antwort: ein ziemlich lautes „Nein!“. Haben sie auch nach drei Jahrzehnten „Ärzte“ nicht. Ihre 13. Studio-Platte stand wochenlang auf Platz eins der Albumcharts.

Beim ersten von zwölf Sommer-Spektakeln ist das Trio aber nicht einziger Act auf der Bühne. Am frühen Abend rockte die britische Punkband „The Damned“. Vor den „Ärzten“ spielten auch die belgischen Rocker von „Triggerfinger“ und die bayerischen Blasmusiker von „LaBrassBanda“, angekündigt von „Ärzte“-Frontmann Farin persönlich.

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