Diebstahl-Serie Detektive könnten für Zoos nach verschwundenen Tiere zu suchen

Äffchen, Papageien, Nager und vielleicht sogar Pinguine - Diebe und Tier-Schmuggler haben in den vergangenen Monaten die Zoos in Nordrhein-Westfalen heimgesucht. Spuren haben sie selten hinterlassen. Wie können sich die Zoos schützen?

Vor wenigen Tagen erst wurde aus dem Krefelder Zoo ein Paar wertvoller Hyazinth-Aras gestohlen.

Vor wenigen Tagen erst wurde aus dem Krefelder Zoo ein Paar wertvoller Hyazinth-Aras gestohlen.

Krefeld (dpa). Immer wieder verschwinden Tiere in nordrhein-westfälischen Zoos. Angesichts der Diebstahl-Serie könnten sich die Zoos zusammenschließen und Detektive mit der Spurensuche beauftragen. „Es wäre möglich, dass wir zeitgleich zur Arbeit der Polizei die Initiative ergreifen und versuchen, eine Spur zu den Tätern zu finden“, sagte Wolfgang Dreßen, Direktor des Krefelder Zoos, am Mittwoch. „Wir sprechen hier schließlich von einem gut organisierten und europaweiten illegalen Tierhandel.“

Auch der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) rechnet mit einer Reaktion der Zoos, spricht aber eher von einem besseren Schutz: „Die jüngste Serie ist so gravierend, dass die Zoos nachlegen werden“, sagte VdZ-Geschäftsführer Volker Homes der Deutschen Presse-Agentur.

Nach dem erneuten Diebstahl im Krefelder Zoo am Montag fehlt von den beiden geklauten Hyazinth-Aras noch jede Spur. „Die Tiere werden wir auch nicht zurückbekommen“, sagte Dreßen. Er schließt nicht aus, dass die Papageien im Ausland „gewaschen“ werden, dort also „saubere“ Papiere für die Beute ausgestellt und die Vögel erneut auf dem Markt zum Kauf angeboten werden. Die Aras aus dem brasilianischen Regenwald gehören zu den besonders geschützten Tierarten. Im Sommer hatten Diebe bereits drei Goldene Löwenäffchen in Krefeld gestohlen.

Ein weiteres Rätsel bleibt der Tod eines Pinguins im Dortmunder Zoo selbst nach der Obduktion. Der Kadaver war am 20. November tot und außerhalb seines Geheges gefunden worden. Nach Angaben der Experten des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Arnsberg erlitt der Pinguin einen Bruch des Brustbeins, bei ihm wurden außerdem innere Verletzungen ebenso wie schwere inneren Blutungen festgestellt.

Zwei weitere junge Pinguine sind seit dem Zwischenfall verschwunden. Zuvor gab es im Dortmunder Zoo bereits einen anderen mysteriösen Vorfall: Im November wurde Seelöwin „Holly“ unter bislang ungeklärten Umständen tot aufgefunden.

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