Desmond Tutu: Der Demütige

Desmond Tutu will sich zur Ruhe setzen. Der frühere Erzbischof von Kapstadt werde keine neuen Verpflichtungen mehr eingehen, sagte ein Sprecher der Tutu-Stiftung gestern zum 79. Geburtstag des Geistlichen.

Tutu feierte seinen Geburtstag im Familienkreis auf einem Kreuzfahrtschiff im Hafen der Küstenmetropole. Tutu gibt derzeit auf dem Schiff Kurse vor 600 Studenten.

Neben Nelson Mandela ist Tutu das bekannteste Gesicht der südafrikanischen Anti-Apartheid-Bewegung. Aus Protest hängte er Ende der 50er Jahre seinen Lehrerberuf an den Nagel. Ihm war es unerträglich, dass farbige Kinder per Gesetz eine schlechtere Ausbildung erhalten sollten als ihre weißen Altersgenossen. Tutu wurde Priester der anglikanischen Kirche - und 1975 als erster Schwarzafrikaner Dekan St. Mary’s-Kathedrale. Immer wieder machte er in Predigten und Vorträgen auf die Lage der nichtweißen Bevölkerung aufmerksam. 1984 wurde er dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Bis heute engagiert sich Tutu für Minderheiten - mit der ihm eigenen Mischung aus Demut und Energie. Sein Denkmal steht bereits seit Jahren in Kapstadt - neben dem von Mandela. ost

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