"Das erste Land in Europa“ Malta schließt Grenzen für Ungeimpfte

Die Mittelmeerinsel Malta schließt ihre Grenzen für Reisende, die nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Der Inselstaat sei "das erste Land in Europa, das diesen Schritt geht".

 Bei der Einreise in Malta bald Pflicht: Der Nachweis über den vollstädnigen Impfschutz.

Bei der Einreise in Malta bald Pflicht: Der Nachweis über den vollstädnigen Impfschutz.

Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Die Mittelmeerinsel Malta schließt ihre Grenzen für Reisende, die nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Gesundheitsminister Chris Fearne sagte am Freitag, ab dem 14. Juli werde bei der Einreise das Impfzertifikat verlangt. Kinder, die in Begleitung ihrer Eltern unterwegs seien, bräuchten einen negativen PCR-Test. Wegen eines Anstiegs der Infektionszahlen sei Malta "das erste Land in Europa, das diesen Schritt geht".

Die Regierung von Malta hatte die Impfkampagne im Land rasch vorangetrieben: 79 Prozent der Erwachsenen sind bereits vollständig geimpft. Ende Juni hatte der Inselstaat keine Neuinfektionen mehr verzeichnet, zuletzt stieg die Zahl der neuen Fälle jedoch wieder. Am Freitag lag sie bei 96.

Rund 90 Prozent der Infektionsfälle betreffen laut Fearne ungeimpfte Menschen. Viele Infektionen seien auf Englisch-Sprachschulen zurückzuführen. Bislang traten an neun Schulen Infektionsfälle auf. Ab 14. Juli müssen deshalb nun alle Englisch-Sprachschulen schließen.

Malta akzeptiert derzeit das digitale EU-Impfzertifikat und den Corona-Pass des britischen staatlichen Gesundheitssystems NHS sowie den maltesischen Corona-Impfnachweis für die Einreise. Die maltesische Regierung macht damit als eine der ersten in Europa eine Impfung gegen Covid-19 zur Voraussetzung, um in das Land zu kommen. Bislang mussten nur Urlauber aus Großbritannien nachweisen, dass sie durchgeimpft sind. Für EU-Bürger reichte ein negativer PCR-Test.

Die Regierung entschied sich für die Verschärfung, nachdem die Behörden 96 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet hatten. In den vorangegangenen vier Tagen waren die Fallzahlen ebenfalls deutlich gestiegen.

(AFP/dpa)
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