Chen Guangcheng: Der blinde Aktivist

Chen Guangcheng hat seine Bewacher ausgetrickst. Der blinde chinesische Menschenrechtsaktivist kletterte über die Mauer seines Hauses im Dorf Dongshigu und verschwand.

Die in den USA ansässige Menschenrechtsorganisation ChinaAid berichtete, der 40-Jährige verstecke sich „an einem absolut sicheren Ort in Peking“. In einem Video, das nach seiner Flucht aufgenommen wurde, äußerte Chen Guangcheng jedoch große Sorge über das Schicksal von Frau, Kind und Mutter, die er zurückließ.

Mit sieben Jahren verlor er durch hohes Fieber sein Augenlicht. Nachdem er sich Jura autodidaktisch beigebracht hatte, verteidigte er Frauen, die wegen Chinas Ein-Kind-Politik Zwangsabtreibungen über sich ergehen lassen mussten. Zudem beriet er die Einwohner seines Dorfes in Rechtsfragen. Im September 2006 wurde er wegen „Sachbeschädigung und Organisation einer Verkehrsblockade“ zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

Seit seiner Haftentlassung im September 2010 stand er unter Hausarrest. In einem im Herbst 2011 im Internet veröffentlichten Video beschreibt Chen Guangcheng, dass er in drei Schichten mit je 22 Mann rund um die Uhr überwacht werde.

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