Alle privaten Haushalte : Chef der Bundesnetzagentur ruft Bürger in Deutschland zum Gassparen auf
Seit April führt die Bundesnetzagentur die Aufsicht über den größten deutschen Gasspeicher in Rehden bei Diepholz. Für den Präsidenten der Bundesnetzagentur ist dieser Speicher sein größtes Sorgenkind.
Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat Privathaushalte und Industrie zum sparsamen Umgang mit Gas aufgefordert. Jeder eingesparte Kubikmeter Gas helfe, angesichts der unsicheren Belieferungsaussichten in den kommenden Monaten die Versorgungssicherheit in Deutschland zu erhöhen, sagte Müller am Mittwoch bei einem Besuch auf dem Gelände des größten Erdgasspeichers in Deutschland im niedersächsischen Rehden bei Diepholz. „Wir appellieren an alle privaten Haushalte, jetzt schon zu überlegen, wo kann man im Herbst selber Gas einsparen.“
Müller wies auf das im Gasspeichergesetz vorgegebene Ziel hin, bis 1. Oktober die Gasspeicher in Deutschland zu 80 Prozent gefüllt zu bekommen und zum 1. November zu 90 Prozent. Ob das Ziel erreicht werde, sei noch nicht klar. „Genausogut könnten Sie mich nach der Wetterprognose für den Herbst fragen“, sagte er. Es gebe noch viele Unwägbarkeiten. Neben der Frage, ob Russland nach Beendigung von Wartungsarbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 1 Ende Juli wieder Gas nach Deutschland leite, sei es angesichts von Streiks auch die Frage, ob Norwegen Gas in der vereinbarten Menge liefern könne. Auch die Frage, ob es einen strengen oder milden Winter gebe, spiele eine wichtige Rolle.
Die Gasspeicher in Deutschland seien derzeit zu knapp 63 Prozent gefüllt, sagte Müller. Größtes Sorgenkind sei der Gasspeicher in Rehden, der noch nicht einmal zu einem Viertel seiner Kapazität gefüllt sei. „Hier liegt eine Herausforderung für uns alle“, sagte er. Allerdings sei der Füllstand jetzt schon deutlich höher als noch vor wenigen Wochen.