Charles Taylor: Grausamer Kriegsherr

Charles Taylor (64) gilt als einer der brutalsten Warlords Afrikas. Von 1997 bis 2003 war er Präsident von Liberia.

Als Rebellenführer, Kriegsherr und späterer Staatschef hat Taylor nicht nur in seinem Heimatland für unsägliches Leid gesorgt, er unterstützte auch die für ihre Grausamkeit bekannten Rebellen in Sierra Leone. Dafür steht er vor einem UN-Sondertribunal, am Donnerstag wird das Urteil erwartet.

Taylors Ziel war es, die Kontrolle über die Diamantenminen des Nachbarlandes zu erlangen und durch den Handel mit den sogenannten Blutdiamanten seinen Krieg zu finanzieren.

1948 in Liberia geboren, studierte Taylor zunächst in den USA. Später kehrte er in seine Heimat zurück und stürzte 1989 mit einem bewaffneten Aufstand die Regierung. Es folgte eine von Bürgerkriegen geprägte Zeit mit mehr als 200 000 Toten. Taylor ging nach seinem Sturz ins Exil nach Nigeria, wurde aber im März 2006 festgenommen und an das Sondertribunal überstellt.

In dem 2007 eröffneten Verfahren ist der Afrikaner in elf Punkten angeklagt, darunter Mord, Vergewaltigung, Versklavung, Rekrutierung von Kindersoldaten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. dpa

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