Campino: Der Kulturpunk

Campino, Punkrock-Veteran aus Düsseldorf, strebt dem künstlerischen Olymp entgegen: Mit seiner Hauptrolle als krisengebeutelter Jet-Set-Fotograf in Wim Wenders’ Film "Palermo Shooting" will der Frontmann der "Toten Hosen" nun auch die notorisch unbarmherzigen Kritiker beim Filmfestival in Cannes überzeugen.

Im Wenders-Streifen spielt Campino an der Seite von Größen wie Dennis Hopper oder Milla Jovovich - und beweist so einmal mehr, dass er nicht damit ausgelastet ist, vor 60000 Fans über "Eisgekühlten Bommerlunder" zu grölen.

Bei seiner Herkunft freilich kein Wunder: Campino, bürgerlich Andreas Frege, erblickte 1962 als Sohn eines Richters und einer englischen Intellektuellen das Licht der Welt. Bereits in den musikalisch schlichten Anfangsjahren der "Hosen" profilierte er sich als gefragter Talkshow-Gast und Künstlerfreund, durfte in den 1990ern unter anderem die damalige Familienministerin Angela Merkel oder Paul McCartney für Zeitungen interviewen. Und spätestens seit seinem Gastspiel als Mackie Messer in Klaus Maria Brandauers "Dreigroschenoper" ist klar: Campino mag sich als Punk inszenieren - aber er kann deutlich mehr.

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