Prozess in Dortmund : BVB-Anschlag: Angeklagter wollte angeblich nur erschrecken
Dortmund (dpa) - Der 28-jährige Sergej W. hat den Bombenanschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund vor dem Schwurgericht gestanden. „Ich bedauere mein Verhalten zutiefst“, sagte der Angeklagte in Dortmund.
Er könne es sich selbst nicht mehr erklären und wolle sich bei allen Beteiligten entschuldigen. Er habe den Anschlag aber nur vortäuschen wollen. „Ich wollte niemanden verletzen oder schwer verletzen und erst recht niemanden töten“, sagte er.
Zu den Hintergründen der Tat, bei der am 11. April 2017 BVB-Abwehrspieler Marc Bartra schwer am Arm verletzt worden war und ein Polizist ein Knalltrauma erlitten hatte, äußerte sich Sergej W. nicht selbst. Sein Verteidiger Carl Heydenreich erklärte im Namen des Mandanten, dass der 28-Jährige zum damaligen Zeitpunkt keinen Sinn mehr in seinem Leben gesehen habe. Seine Lebensgefährtin habe nach Australien gehen und ihn verlassen wollen. Da habe Sergej W. mit Gedanken an Suizid gespielt.
Den Anschlag habe er verübt, um mit einer Wette auf einen fallenden Kurs der BVB-Aktie viel Geld einzustreichen. „Das wollte er seinen Eltern hinterlassen, falls er aus dem Leben scheiden würde“, sagte Heydenreich.