Böller und Feuerwerk : So kommen Hunde durch die Silvesternacht
Düsseldorf. Böller und Feuerwerk lösen bei vielen Hunden Panik aus. Doch es gibt Abhilfe.
Was für den Menschen eine Freude ist, ist für des Menschen besten Freund ein Graus: Das Feuerwerk. Vor allem Hunde können mit dem Knallen oft gar nicht umgehen und verfallen in Panik. Um regelrechte Panikattacken zu verhindern, gibt es abseits vieler Streicheleinheiten unterschiedlichste Präparate. Manche Hunde brauchen nur um Mitternacht eine Beruhigung, andere versetzt bereits das punktuelle Knallen ab dem Nachmittag in Angst. „Man muss sich fragen, wann der Beruhigungseffekt einsetzen soll“, sagt der Tierarzt Karl-Andreas Bulgrin aus Tönisvorst.
Um die Vierbeiner auf homöopathische Art zu beruhigen, sind Globuli geeignet. Spezielle Globuli für Tiere gibt es nicht. „An die muss man aber glauben“, sagt der Tierarzt. Denn bewiesen ist die Wirkung dieser Präparate nicht. Gleiches gilt für Bachblüten, die frei verkäuflich sind. Damit könne man keinen Schaden anrichten. Ebenfalls beruhigend wirke die Aminosäure Tryptophan, die ein Grundbaustein des Eiweiß stellt.
Produkte mit gesicherter Wirkung hingegen sind apotheken- oder rezeptpflichtig. Dazu zählen einige Pheromone in synthetischer Form. „Die Tabletten beruhigen den Hund nicht, sondern stimmen ihn positiv und zufrieden“, erklärt Bulgrin die Wirkung. Der Hund rege sich dann nicht auf.
Um rezeptpflichtige Medikamente zu bekommen, muss ein Hund grundsätzlich beim Tierarzt vorstellig sein. „Wir dürfen Medikamente nur an Tiere abgeben, die in Betreuung oder Behandlung sind“, sagt Bulgrin. Das müsse er auch nachweisen können.
Außerdem gibt es sedativ wirkende Präparate in Pastenform auf Rezept. Diese löst eine zentral beruhigende Reaktion im Körper aus. Die Dosierung muss jedoch von Hund zu Hund angepasst werden. Echte Psychopharmaka bekommt ein Hund nur nach einer eingehenden Untersuchung verschrieben. „Durch diese Präparate wird die Angstauslösung blockiert“, erklärt Tierarzt Bulgrin. „Jedoch heißt das, dass jede Angst weg ist.“ So könne der Hund beispielsweise plötzlich zubeißen oder anderes angstbefreites Verhalten zeigen. Deshalb sollten angstlösende Psychopharmaka nur „im absoluten Sonderfall“ verabreicht werden.