Blitz-Marathon: Frostiges Wetter legt Radargeräte lahm

Ab Temperaturen von minus zehn Grad funktionieren Laser- und Radarmessgeräte nicht mehr zuverlässig.

Düsseldorf. Eisige Temperaturen könnten NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) einen Strich durch den von ihm für Freitag groß angekündigten 24-stündigen „Blitz-Marathon“ machen. Grund: Bei hohen Minusgraden funktionieren Laser- und Radarmessgeräte nicht zuverlässig.

Darauf weist ausgerechnet eine eigene Behörde, das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW (ZPD), hin (siehe Ausriss). In dem unserer Zeitung vorliegenden Schreiben an alle NRW-Kreispolizeibehörden und an das Ministerium warnt die Behörde, „die Geschwindigkeitsmessgeräte hinsichtlich der zu erwartenden Witterungslage (Anm.: nur) im Rahmen der Einsatzgrenzen einzusetzen“.

Polizeidirektor Michael Frücht vom NRW-Innenministerium räumte die Probleme ein. Er versichert aber: „Es wird nirgendwo gemessen, wo die Einsatzbedingungen nicht gegeben sind.“

Falls diese Ansage und die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes für Freitag und die Nacht zum Samstag zutreffen, wird die „Rund-um-die-Uhr-Kontrolle“ in unserer Region auf wenige Stunden zusammenschrumpfen und in Ostwestfalen bei erwarteten Höchsttemperaturen von minus zehn Grad gar nicht stattfinden.

CDU-Rechtsexperte Peter Biesenbach kritisierte die Pläne von NRW-Innenminister Jäger am Mittwoch als „reinen PR-Gag, der zeigt, dass ihm Schlagzeilen wichtiger sind als die Sache“.

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