Blau im Grau: Sonne lässt sich endlich wieder blicken

Offenbach/Berlin (dpa) - Die Sonne hat sich in manchen Regionen Deutschlands am Freitag zum ersten Mal seit Tagen gezeigt. Im Rheinland und in Südhessen beispielsweise riss die Wolkendecke für einige Stunden auf und ließ Sonnenstrahlen durch.

Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit. In Frankfurt/Main war die Sonne erstmals seit Tagen länger zu sehen. „Die Sonne hat aber noch keine Kraft, und die Tage sind noch kurz“, sagte DWD-Meteorologe Helmut Malewski. Vielerorts in Deutschland war es aber auch am Freitag bedeckt und trübe. Am Wochenende soll es deutlich winterlicher und kälter werden.

„Das ist ein typisches Januarwetter. Die Wärme der vergangenen Tage war außergewöhnlich“, sagte Malewski. Am Samstag erreichen die Temperaturen maximal ein Grad, nachts kann es bis zu minus 10 Grad kalt werden. Am Sonntag wird es ebenfalls frostig, die Höchstwerte erreichen minus fünf und minus ein Grad. Vor allem im Norden fühlt sich die Temperatur wegen des kalten Windes deutlich niedriger an.

In den Alpen schneit es kräftig. Ski und Rodel werden Samstag und Sonntag im Süden gut sein, sagte Malewski. Auch in den Mittelgebirgen gebe es Schneeschauer, allerdings „keine ergiebige Menge“. Die Lifte in den Wintersportgebieten sollen nun wieder anlaufen. So etwa im Sauerland, wo die Betreiber bei Minusgraden die Schneekanonen wieder anwerfen konnten. Am Wochenende sollen erste Lifte wieder in Betrieb gehen.

Auch im Schwarzwald gehen am Wochenende wieder viele Skilifte in Betrieb. Wintersportler können mit guten Bedingungen rechnen, sagte ein Sprecher der Schwarzwald-Tourismus-Gesellschaft in Freiburg. Die Schneelage habe sich verbessert. In den vergangenen vier Wochen war der Schnee bei milden Temperaturen fast überall geschmolzen, der Liftbetrieb hatte eingestellt werden müssen. Auf der Schwäbischen Alb bleiben die meisten Lifte nach Angaben der Betreiber aber geschlossen. Grund ist nach wie vor Schneemangel.

Der zurückkehrende Winter mit Kälte und Schnee hat möglicherweise noch ganz andere Folgen: Blutkonserven könnten knapp werden. Widrige Wetterbedingungen machten es immer schwierig, eine genügend große Reserve vorzuhalten, sagte Roland Karl, Leiter der Institute für Transfusionsmedizin beim Blutspendedienst Ost des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin und Potsdam. „Der Januar ist nicht einfach für uns durch die Witterung und die vorangegangenen Feiertage.“

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