Türkische Offensive Beschuss dauert trotz Waffenruhe in Nordsyrien an - Sieben Tote

Beirut · Die vereinbarte Waffenruhe in Nordsyrien scheint nicht anzuhalten, mehrere Berichte sprechen von weiteren Kämpfen, bei denen auch Zivilisten starben.

 Trotz einer vereinbarten Waffenruhe schweigen im Norden Syriens nicht alle Waffen.

Trotz einer vereinbarten Waffenruhe schweigen im Norden Syriens nicht alle Waffen.

Foto: dpa/Lefteris Pitarakis

Trotz einer vereinbarten Feuerpause schweigen im Norden Syriens nach Angaben von Kurden und Beobachtern nicht überall die Waffen. Rund um die Grenzstadt Ras al-Ain habe es Granatenbeschuss und Maschinengewehrfeuer gegeben, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag. Dabei seien mindestens sieben Zivilisten und vier syrische Kämpfer getötet und mindestens 21 weitere Personen verletzt worden.

Der Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Mustafa Bali, warf der Türkei vor, gegen die Abmachung zu verstoßen. „Die Türkei verletzt die Waffenruhe mit ihren anhaltenden Angriffen auf die Stadt seit letzter Nacht“, schrieb Bali auf Twitter. Trotz der vereinbarten Feuerpause hielten die Kämpfe sowie Luft- und Artillerieangriffe an. Neben Stellungen der Kämpfer seien auch zivile Einrichtungen und ein Krankenhaus in der Stadt Ras al-Ain angegriffen worden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wies Berichte über Kämpfe als „Spekulation und Desinformation“ zurück.

Die USA und die Türkei hatten am Donnerstag eine fünftägige Feuerpause vereinbart. Diese solle den syrischen Kurdenmilizen Gelegenheit geben, sich aus einer sogenannten Sicherheitszone zurückzuziehen, die die Türkei an der syrisch-türkischen Grenze errichten möchte. Nach Angaben der von den Kurden dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) trat die Feuerpause am Donnerstagabend um 22 Uhr (Ortszeit/2100 MESZ) in Kraft. Die Türkei hatte am 9. Oktober zusammen mit verbündeten arabisch-syrischen Milizen einen Feldzug gegen die Kurdenmiliz YPG im Norden Syriens begonnen.

(dpa)
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