Berthold Beitz: Der Bewahrer

Der Grandseigneur der duetschen Wirtschaft wird 95.

Berthold Beitz, der Grandseigneuer der deutschen Wirtschaft, feiert Freitag im engsten Familienkreis mit seiner Frau Else und seinen drei Töchtern seinen 95. Geburtstag. Die großen Auftritte sind nicht seine Sache, obwohl seine Engagements in Wirtschaft, Sport und Kultur alle kennen.

Beitz, schlank gewachsen mit mehr als 1,80 Metern, seit Jahren kontrollierte 74 Kilo schwer. Das weiße Haar noch voll, buschige Augenbrauen. Stets hanseatisch korrekt gekleidet. Nur auf der Hochwildjagd in Gerlos (Zillertal), auf Segeltour mit der Krupp-Yacht "Germania IV" oder im Urlaub in Kampen auf Sylt ohne das obligatorische Einstecktuch.

"Ich bin nicht der letzte Krupp", wehrt der Vorstandsvorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ab, "ich bin der letzte Beitz." Dieses Amt hatte ihm der letzte Firmeninhaber Alfried Krupp vor seinem Tode 1967 neben der Testamentsvollstreckung übertragen - auf Lebenszeit. Es ist eine doppelte Aufgabe: Als Hüter des unternehmerischen Erbes wie als Bewahrer der "dem Gemeinwohl verpflichteten Tradition des Hauses Krupp". Ihr Kern ist, "erwerbswirtschaftliche Überlegungen - so wichtig sie auch sind - nie isoliert zu sehen.

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