Bericht: Pilot schlief vor verheerendem Absturz

Neu Delhi. Ein Albtraum für jeden Fluggast: Der Pilot des im Mai in Südindien abgestürzten Passagierflugzeugs hat einem Medienbericht zufolge unmittelbar zuvor geschlafen und Warnungen des Co-Piloten ignoriert.

Die Ermittlungen hätten ergeben, dass der Absturz mit 158 Toten in Mangalore auf Pilotenfehler zurückzuführen sei, schrieb die "Hindustan Times" am Mittwoch unter Berufung auf den bislang nicht veröffentlichten Untersuchungsbericht.

Dem Zeitungsartikel zufolge hat der serbische Pilot der staatlichen indischen Fluglinie Air India Express während mehr als der Hälfte des dreieinhalbstündigen Fluges von Dubai nach Mangalore geschlafen. Er sei zudem "desorientiert" gewesen, als die Maschine den Landeanflug begann. Auf den Tonaufzeichnungen aus dem Cockpit seien neben langer Stille schweres Atmen und Schnarchen zu hören.

Außerdem sei aufgezeichnet worden, dass der indische Co-Pilot den Flugkapitän gewarnt habe, dass die Länge der Landebahn für ein sicheres Aufsetzen nicht mehr ausreichend sei. Er habe den Piloten drei Mal erfolglos aufgefordert, die Landung abzubrechen und einen neuen Anflug zu beginnen. Das Blatt schrieb, die Maschine habe auf der knapp 2,5 Kilometer langen Landebahn - die auf einem Plateau liegt - erst nach rund 1,5 Kilometern aufgesetzt.

Das Flugzeug war im Mai über die Landebahn hinausgeschossen, einen Abhang heruntergestürzt und in Flammen aufgegangen. Nur acht der 166 Menschen an Bord überlebten. Unter den Toten waren beide Piloten. Nach Angaben der "Hindustan Times" wurde der Untersuchungsbericht bereits dem indischen Ministerium für Zivile Luftfahrt übergeben. Er soll demnächst dem Parlament in Neu Delhi vorgelegt werden. dpa

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