Seitensprung mit Folgen : Belgiens Ex-König erkennt Tochter (51) an
Brüssel Es ist die erwartete Sensation: Belgiens Ex-König Albert II. erkennt seine uneheliche Tochter Delphine Boël an. In einem jahrelangen Rechtsstreit hat die Künstlerin den 85-Jährigen zum Eingeständnis seines folgenreichen Seitensprungs gezwungen.
Am Ende war die Wissenschaft stärker als der alte Monarch: Ein Erbgut-Test hat Belgiens Ex-König Albert II. als untreuen Ehemann überführt. Unter der Last der Beweise räumte der heute 85-Jährige seine Vaterschaft an Delphine Boël ein, einer Künstlerin, die seit Jahren für ihre Anerkennung als Königstochter kämpfte. „51 Jahre zu spät“, wie die flämische Zeitung „Het Laatste Nieuws“ am Dienstag titelte.
Die 1960er - das waren auch für Prinz Albert, den Bruder des damaligen Königs Baudouin, die wilden Jahre. Er galt als Frauenheld, hatte die italienische Adelige Paola Ruffo di Calabria geheiratet. Die schöne Paola hatte den Ruf einer unzähmbaren Party-Prinzessin. Und Prinz Albert nutzte mit seinem Porsche wohl den diskret verborgenen Parkplatz der Baronin Sybille de Sélys Longchamps, die am 22. Februar 1968 ein Mädchen auf die Welt brachte: Delphine.
Lang habe sie ein gutes Verhältnis zu ihrem leiblichen Vater gehabt, erzählte die Künstlerin vor Jahren in einem Interview. Doch anerkennen wollte der inzwischen abgedankte Vater des heutigen Königs Philippe die Tochter nicht. Deshalb ging Delphine Boël an die Öffentlichkeit, bemühte die Gerichte. Die drohten dem Ex-König sogar ein Zwangsgeld von 5000 Euro pro Tag an, wenn er sich einem DNA-Test weiter verweigere. Albert II. unterzog sich letztlich dem Test, wollte dessen Ergebnis aber nicht veröffentlicht sehen, obwohl er darauf beharrte, dass er nicht Delphines Vater sei.