Rundfunkbeitrag Beitragsservice warnt vor gefälschten Mahn-Mails

Köln · Schulden beim Rundfunkbeitrag? Zwangsvollstreckung? Solche Mails verschicken Betrüger gerade. Die Fälschungen sind auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen.

  Auf einem Informationsblatt zum Rundfunkbeitrag liegen 17.50 Euro.

Auf einem Informationsblatt zum Rundfunkbeitrag liegen 17.50 Euro.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Betrüger versenden derzeit Mahnungen per E-Mail und geben sich dabei als Beitragsservice für den Rundfunkbeitrag aus. Darin wird Empfängern mit einer Zwangsvollstreckung gedroht. Die gute Nachricht für Betroffene: Nein, der echte Beitragsservice verschickt keine derartigen E-Mails. Bei den Schreiben handelt es sich um Fälschungen von Kriminellen. Wer solche Mails erhält, sollte sie gleich löschen und auf keinen Fall enthaltene Anhänge öffnen, teilt die früher als GEZ bekannte Einrichtung mit. Beim Öffnen der Anhänge riskieren Nutzer, den Computer mit Schadsoftware zu infizieren.

Die E-Mails tragen den Betreff „Ankündigung der Zwangsvollstreckung“ und ähneln in ihrer Aufmachung der Website des Beitragsservices Rundfunkbeitrag.de. Mögliche Absender der Mails sind Adressen wie [email protected] oder [email protected].

 Wer so eine E-Mail mit angeblichen Forderungen vom Rundfunk-Beitragsservice bekommt, löscht sie am besten direkt.

Wer so eine E-Mail mit angeblichen Forderungen vom Rundfunk-Beitragsservice bekommt, löscht sie am besten direkt.

Foto: dpa-tmn/Beitragsservice

Im Schreiben wird behauptet, Empfänger hätten ihren Rundfunkbeitrag nicht gezahlt. 161 Euro seien angeblich offen und würden bald zwangsvollstreckt. Dazu wird auf Informationen im angehängten Schreiben hingewiesen. Dieser Anhang - eine Word-Datei mit dem Namen „Mahnbescheid.doc“ enthält allerdings Schadsoftware. Laut „heise online“ handelt es sich um einen Schädling, der Windows-Rechner befallen kann.

Betrugsmails werden immer professioneller

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beobachtet seit längerem eine Professionalisierung solcher Betrugsmails. Waren sie anfangs noch in holprigem Deutsch verfasst und leicht erkennbar, sind sie mittlerweile häufig von deutlich besserer Qualität. Webseiten, auf die Betrugsopfer umgeleitet werden, haben mittlerweile auch häufig gültige Sicherheitszertifikate, und ihre Adressen ähneln denen der kopierten Vorbilder.

Grundsätzlich haben laut der Behörde aber alle Phishing-Mails einige Gemeinsamkeiten: Sie haben meist eine eher unpersönliche Anrede, signalisieren dringenden Handlungsbedarf und drohen bei Nichthandeln mit Konsequenzen. Außerdem fragen sie meist vertrauliche Daten ab - entweder über Formulare innerhalb der Mail oder nach Umleitung auf eine gefälschte Website. Häufig gibt es angehängte Dateien, in denen angeblich wichtige Informationen stehen und die Empfänger unbedingt öffnen sollen.

(dpa)
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