Gänsebraten : Bedürftige feiern Weihnachten mit Frank Zander
Berlin (dpa) - „Nicht den Daumen in die Soße!“ „Einmal aufhübschen noch!“ „Der Ministerpräsident nach vorne!“ Das ist der Ton, den Politiker, Stars und Sternchen an der Durchreiche zur Küche zu hören bekommen, bevor sie diejenigen bedienen, die normalerweise auf der Straße leben oder finanziell kaum über die Runden kommen.
Schauspieler Dieter Hallervorden, Grünen-Politikerin Renate Künast, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), Geiger David Garrett, Neuköllns ehemaliger Bürgermeister Heinz Buschkowsky, Regisseur Detlev Buck, Entertainer Wolfgang Lippert und die anderen „Servicekräfte“ an diesem Dienstag stellen sich mit Schürzen bekleidet brav in die Reihe. Derart steht die Welt kopf, wenn Schlagersänger Frank Zander (75) für Obdachlose und Bedürftige seine jährliche Weihnachtsfeier schmeißt.
Die Gäste sind über soziale Einrichtungen an die Einlassbändchen gekommen, viele sind Stammgäste. Zander lässt es sich nicht nehmen, am Eingang jeden persönlich zu begrüßen, mit Handschlag. Den ganzen Nachmittag über wird er von den Leuten umringt, um Selfies und Autogramme gebeten.
Zuletzt hatte er nicht mit Wohltätigkeit, sondern seiner eigenen Krankengeschichte für Schlagzeilen gesorgt: eine OP, die Prostata musste raus, wegen eines Tumors. Der Sohn des Musikers gibt Auskunft: Es gehe Frank Zander wieder besser, der Tumor habe zum Glück nicht gestreut. Rein äußerlich wirkt der Sänger tatsächlich wie immer.