Banges Warten auf Bombenentschärfung in Koblenz
Frankfurt/Koblenz (dpa) - Die Vorbereitungen vor der großen Bombenentschärfung in Koblenz laufen auf Hochtouren: Bis Sonntag früh müssen rund 45 000 Menschen ihre Wohnungen verlassen, damit eine riesige Fliegerbombe unschädlich gemacht werden kann.
Das Niedrigwasser im Rhein hatte den Sprengsatz auftauchen lassen. Die Entschärfung ist für Sonntagnachmittag geplant. Koblenz erlebt die größte Evakuierung wegen einer Bombenentschärfung in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg. Insgesamt sind rund 2500 Helfer aus dem ganzen Land im Einsatz.
Bereits am Samstag leerte sich die Sperrzone zusehends, wie ein Sprecher der Stadt sagte: „Die Vorbereitungen laufen nach Plan.“ Rund 200 Häftlinge der Justizvollzugsanstalt wurden mit Bussen in andere Haftanstalten gefahren. Außerdem wurden pflegebedürftige Menschen aus privaten Haushalten in Sicherheit gebracht. Auch 180 Patienten aus zwei Krankenhäusern, 350 Bewohner aus sieben Altenheimen und insgesamt 130 Pflegebedürftige mussten aus der Gefahrenzone gebracht werden.
Die Evakuierung soll den Plänen zufolge bis Sonntag, 9.00 Uhr, abgeschlossen sein. „Wir hoffen, dass gegen Mittag dann der Kampfmittelräumdienst mit seiner Arbeit beginnen kann“, sagte der Sprecher. Für die evakuierten Menschen stehen sieben Betreuungsstellen mit 12 000 Plätzen in Schulen zur Verfügung.
Am Sonntagmorgen ist zunächst ein Kontrollgang geplant, um sicherzustellen, dass alle Menschen die Sperrzone verlassen haben. „Wir klingeln an jeder Tür“, sagte Heinz-Peter Ackermann vom „Pressezentrum Luftmine“.