Autobiografie von Arnold Schwarzenegger: Die totale Erinnerung

Arnold Schwarzenegger blickt nicht gern zurück — sagt er zumindest. Für seine Autobiografie hat er aber eine Ausnahme gemacht.

Frankfurt. In seiner Paraderolle als Weltenretter „Terminator“ hat er gerade mal 18 Sätze von sich gegeben. Für seine Autobiografie hat Arnold Schwarzenegger nun stolze 672 Seiten gebraucht.

Am Mittwoch hat der Hollywoodstar auf der Frankfurter Buchmesse das Werk der Öffentlichkeit präsentiert. Es verspricht „die wahre Geschichte meines Lebens“ und die reicht von der Jugend im steirischen Bergdorf über eine erfolgreiche Bodybuilder-Karriere und den Durchbruch als Filmstar mit „Conan, der Barbar“ bis zur Zeit als Gouverneur von Kalifornien.

„Eigentlich blicke ich ungern zurück auf die Vergangenheit. Daher ist es mir schwergefallen, dieses Buch zu schreiben“, sagt der 65-Jährige. „Totale Erinnerung“ hat er dennoch sein Werk genannt.

Er sei immer ein Mensch mit Geheimnissen gewesen, so auch bei seiner Herzoperation, über die er seine Familie erst kurz vorher informiert habe. Auch von der Kandidatur zum Gouverneur habe seine Frau erst im letzten Moment erfahren.

Ein Geheimnis war auch lange Jahre der uneheliche Sohn Schwarzeneggers mit seiner Haushälterin. Erst als er von seiner Frau Maria Shriver nach dem Ende seiner Gouverneurszeit zur Rede gestellt wird, sagt er die Wahrheit: „Einen Film in den Sand zu setzen ist nicht gut, so einen schweren privaten Fehler zu begehen, ist eine Katastrophe. Ich liebe meine Frau und will meine Familie wieder zusammenbringen“, sagt der Mann mit den markanten Gesichtszügen.

Dagegen sei die Vermutung einer neuen Liebe mit einer blonden Frau, wie sie eine Boulevardzeitung veröffentlicht hat, schlicht falsch: „Sie war Teil einer Radlergruppe von 50 Leuten. Ich bin viel mit dem Rad unterwegs, mache dies aber ungern allein“, sagt Schwarzenegger.

Lange habe er sich geweigert, seine Biografie zu schreiben, weil er sein Leben nicht für zu wichtig gehalten habe. „Erst als ich als Gouverneur Staatsleute aus aller Welt getroffen habe, war ich bereit, das Buch zu schreiben“, gibt sich Schwarzenegger bescheiden und betont zugleich: „So eine außergewöhnliche Karriere ist nur in den USA möglich. Wer hart arbeitet und eine Vision hat, kann es dort schaffen.“ Er habe immer alles dafür getan, es zu schaffen.

Für seine amerikanische Wahlheimat gibt es aber auch Kritik: „Anders als Österreich, das sich seit dem Krieg erfolgreich entwickelt hat und seinen Bürgern nun Wohlstand und Sicherheit bietet, behindern in den USA verschiedene Ideologien den Weg zum Erfolg.“ Eine Rückkehr in die Politik schließt er aber definitiv aus: „Ich bin nicht der Mensch der bis zum Ende als Politiker arbeiten und ins Büro gehen will.“

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