Augenzeugen berichten vom Absturz von Flug #4U9525

Digne-les-Bains/Düsseldorf. Der Absturz einer Germanwings-Maschine, die von Barcelona nach Düsseldorf unterwegs war, hat in Südfrankreich 150 Menschen das Leben gekostet. Unter den Opfern sind 67 Deutsche.

Ein Helikopter auf dem Weg zur Unglücksstelle in den französischen Alpen.

Ein Helikopter auf dem Weg zur Unglücksstelle in den französischen Alpen.

Foto: Anne-Christine Poujoulat

Das Flugzeug vom Typ Airbus A320 war am Dienstag in Barcelona gestartet und stürzte nahe des Ortes Digne im Département Alpes-de-Haute-Provence ab. Die Internetseite "La Provence" gehörte zu den Ersten, die über die Tragödie berichteten und schnell wussten, dass es sich bei dem abgestürzten Flugzeug um eine Germanwings-Maschine mit Ziel Düsseldorf handelte.

Augenzeugen des Absturzes von Flug #4U9525 berichteten laut dem englischen "Independent", die Maschine habe die Berggipfel gestreift, bevor sie weit entfernt von bewohntem Gebiet abstürzte. Sébastian Giroud, Besitzer eines Sägewerks in Prads-Haute-Bléones, sagte französischen Journalisten, er habe das Flugzeug für einige Sekunden gesehen, als es unruhig über sein Dorf flog. "Es flog sehr niedrig, nur 1500 oder 2000 Meter, und es sah aus, als würde es weiter sinken. Ich sagte zu mir selbst: 'das schafft es nicht über die Berge. Gehört habe ich aber nichts."

Flugzeugabsturz mit 150 Menschen an Bord: Keine Überlebenden
25 Bilder

Flugzeugabsturz mit 150 Menschen an Bord: Keine Überlebenden

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Dominique, ein Ladenbesitzer in der kleinen Ortschaft La Javie (Bevölkerung: 300) sagte dem "Indepent", er und die anderen Dorfbewohner hätten beobachtet, dass die Maschine ungewöhnlich niedrig geflogen sei, er aber den Absturz weder gesehen noch gehört habe.

Eric Mauger, ein Ziegenzüchter aus Prads-Haute-Bléone, der Ort, der der Absturzstelle am nächsten liegt, sagte, der Sinkflug des Flugzeuges habe weit über der Schneegrenze begonnen. "Wir sind am nächsten dran an der Katastrophe, und wir haben nichts gehört oder gesehen," sagte er. Bruno Lambert, ein Bergführer aus aus Prads-Haute-Bléone, wird im "Independent" wie folgt zitiert: "Das Flugzeug kam in einem sehr steilen Bergmassiv runter, in dem es in diesem Jahr viele Lawinen gegeben hatte. Nur zehn Minuten vor dem Absturz ist noch eine Lawine abgegangen."

Eine Frau, die laut "Independent" im drei Kilometer von der Absturzstelle entfernten Verlet lebt sagte: "Ich hörte einen dumpfen Krach, als würde sich eine Lawine lösen oder wie bei einer Explosion, um eine Lawine zu provozieren. Dann flogen mehrere Kampfjets über das Dorf - vermutlich auf der Suche nach dem Wrack." "Um die Mittagszeit sah ich dann Rauch. Einige Dorfbewohner stiegen den Mariaud Pass hinauf und konnten von dort das Flugzeugwrack sehen."

Auf der Internetseite "The Local" hieß es, dass unter den Opfern auch deutsche Studenten gewesen sein sollen, die nach einem Austausch mit dem katalonischen Giola Institut in der Stadt Linars der Vallès, auf dem Rückflug in die Heimat waren. Dies bestätigte ein Mitarbeiter des Instituts. Es handelt sich dabei um 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums. Bodo Klimpel, Bürgermeister der Stadt Haltern am See, bat in einer eigens anberaumten Pressekonferenz darum, die Privatsphäre der Angehörigen zu respektieren. Die Schule werde morgen geöffnet sein. Unterricht würde aber nicht stattfinden, so der Bürgermeister. Stattdessen sollen die Schüler seelsorgerisch betreut werden.

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