"" : Aufnahmestopp für Ausländer: Chef der Essener Tafel erwägt Rücktritt
Wird die Essener Tafel den vorübergehenden Aufnahmestopp von Ausländern beenden? Am Dienstag trifft sich der Vorstand des Trägervereins zu einer Sondersitzung. Er will über das weitere Vorgehen beraten. Der Vereinsvorsitzende Sartor ist frustriert.
Essen (dpa) - Nach der massiven Kritik am vorübergehenden Aufnahmestopp der Essener Tafel für Ausländer trifft sich der Vereinsvorstand an diesem Dienstag zu einer Krisensitzung.
Nähere Angaben zu den Inhalten machte der Vereinsvorsitzende Jörg Sartor nicht. Beobachter gehen davon aus, dass der Vorstand über alternative Regulierungsmöglichkeiten bei der Essensausgabe berät.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wollen an der Sitzung auch Vertreter des Landesverbandes und des Bundesverbandes der Tafeln teilnehmen. Sartor ist selbst einer von zwei stellvertretenden Landesvorsitzenden in Nordrhein-Westfalen, wo es insgesamt 170 Tafeln gibt, die Lebensmittel sammeln und an Bedürftige weitergeben.
Der Bundesverband der Tafeln hatte die Essener Entscheidung in der vergangenen Woche als nicht nachvollziehbar kritisiert. „Für Tafeln zählt die Bedürftigkeit, nicht die Herkunft“, hatte der Vorsitzende des Dachverbands, Jochen Brühl, der dpa.
Die Essener Tafel vergibt neue Berechtigungen zum Empfang von Lebensmitteln seit dem 10. Januar vorübergehend nur noch an Bürger mit deutschem Ausweis. Begründet wird dies mit einem angeblich zu hohen Anteil an Ausländern, weshalb sich etwa viele ältere Menschen nicht mehr wohlfühlten und das Hilfsangebot nicht mehr wahrnähmen.