Rostock Auf Säugling eingestochen - Täter stand vermutlich unter Drogen

Rostock · Beim Angriff eines 40 Jahre alten Manns auf einen Säugling in Rostock hat der Täter vermutlich unter Drogen gestanden. Der Mann soll nun obduziert werden.

 Polizisten und Anwohner stehen vor einem Hochhaus und breiten ein Tuch aus, weil ein Mann in einem Obergeschoss einen Säugling über die Balkonbrüstung hält und drohte, ihn fallen zu lassen.

Polizisten und Anwohner stehen vor einem Hochhaus und breiten ein Tuch aus, weil ein Mann in einem Obergeschoss einen Säugling über die Balkonbrüstung hält und drohte, ihn fallen zu lassen.

Foto: dpa/Stefan Tretropp

Ein 40 Jahre alter Mann hatte laut Polizei und Staatsanwaltschaft am späten Samstagabend auf ein Baby eingestochen und sich dann vom Balkon der Wohnung in der fünften Etage gestürzt. Der Mann starb. Um mehr über die Hintergründe der Tat zu erfahren, habe die Staatsanwaltschaft eine Obduktion beantragt.

Der 40-jährige wohnungslose Mann hatte mit der Mutter der 18-jährigen einen gemeinsamen Sohn, der sich in der Nacht ebenfalls am Tatort aufhielt. Nach ersten Erkenntnissen griff sich der Täter unvermittelt den Säugling und hielt ihn über die Brüstung des Balkons.

Einerseits rief er dabei um Hilfe, andererseits drohte er, das Mädchen fallen zu lassen. Anwohner spannten Tücher und Decken auf dem Rasen vor dem Haus auf, um das Kind gegebenenfalls auffangen zu können. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft alarmierte der Mann selbst die Polizei.

Nachdem die Beamten eine Barrikade hinter der Wohnungstür überwunden hatten, fing der 40-jährige an, das Baby schwer zu misshandeln und mit einem Messer auf das Kind einzustechen. Als die Polizisten das Kind an sich bringen konnten, floh der Mann auf den Balkon und sprang über die Brüstung.

Die Staatsanwaltschaft ordnete die Obduktion des Toten an. Der Zustand des Kinds sei stabil, aber ernst. Nachbarn sagten der "Ostsee-Zeitung", sie hätten in den Tagen vor dem Unglück immer wieder laute Schreie aus der Wohnung gehört. Auf dem Balkon soll der Mann unter anderem gerufen haben: "Du hast mein Leben zerstört, jetzt zerstöre ich Deins."

(AFP/dpa)
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