Polizei Arbeitsloser Verkäufer lieferte Glock für Münchener Amoläufer

Zunächst festgenommene Lebensgefährtin ist wieder auf freiem Fuß.

Blumen lagen am Morgen nach dem Amoklauf am Zugang zur U-Bahnstation Olympia-Einkaufszentrum in München, den die Polizei abgesperrt hat. (Foto vom Juli)

Blumen lagen am Morgen nach dem Amoklauf am Zugang zur U-Bahnstation Olympia-Einkaufszentrum in München, den die Polizei abgesperrt hat. (Foto vom Juli)

Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Frankfurt/Main (AFP). Bei dem mutmaßlichen Lieferanten der Tatwaffe für den Amoklauf von München handelt es sich um einen arbeitslosen Verkäufer. Das gab die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Mittwoch nach der Festnahme des 31-jährigen Mannes bekannt. Weitere Angaben zu dem Verdächtigen machten die Ermittler nicht.

Oberstaatsanwalt Alexander Badle bestätigte zudem, dass am Dienstag neben dem Mann zunächst auch seine 31 Jahre alte Lebensgefährtin festgenommen worden war. Es hätten sich aber keine konkreten Anhaltspunkte dafür gegeben, dass sie unmittelbar in das Waffengeschäft eingebunden gewesen sei, sagte Badle. Sie sei deshalb wieder aus dem Gewahrsam entlassen worden. Die Ermittlungen würden aber fortgeführt.

Der 31-jährige mutmaßliche Waffenhändler soll am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden. Er war am Dienstag im hessischen Marburg festgenommen worden. Der Zugriff erfolgte im Zuge eines von den Ermittlern initiierten Scheingeschäfts.

Der Mann wird verdächtigt, die in München verwendete Tatwaffe samt Munition geliefert zu haben. Im Zuge der Vorbereitung eines Scheingeschäfts der Ermittler, bei dem es unter anderem um die Lieferung einer Glock 17 gegangen sei, habe der Mann erklärt, er habe eine solche Waffe auch an den Münchner Amokschützen geliefert.

Der 18-jährige Amokläufer David S. hatte am 22. Juli in einem Schnellrestaurant und einem Einkaufszentrum im Norden von München neun Menschen und anschließend sich selbst erschossen. Er hatte offenbar systematisch nach einer Pistole des Herstellers Glock gesucht. Kurz nach der Tat war bekannt geworden, dass die Waffe im "Darknet" gekauft worden war.

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