Arbeiten zur Sicherung von U-Bahn-Baugrube laufen

Köln/Düsseldorf (dpa). Die Betonarbeiten zur Stabilisierungeiner gefährdeten U-Bahn-Baustelle in Köln sind am Montag nachAngaben der Stadt planmäßig angelaufen.

In der Baugrube am Heumarktsoll aus fast 3000 Kubikmetern Beton eine Zwischendecke gegossenwerden. Am Dienstagabend werde dann endgültig darüber entschieden, obeine Flutung der Baustelle noch notwendig ist.

„Alles hängt von derEntwicklung des Grundwasserstands ab“, sagte eine Sprecherin derKölner Verkehrsbetriebe (KVB).Nach aktuellen Prognosen werde der kritische Grundwasserstand von 39,50 Metern an der Baustelle nicht erreicht, erklärten Stadt und KVB. Die Werte würden jede halbe Stunde kontrolliert.

Am Montagvormittag stand das Wasser bei 39,00 Metern und kletterte um etwa einen Zentimeter pro Stunde. Die Experten rechneten in der Nacht zum Mittwoch mit einer Stagnation. Dann wäre kein Fluten nötig. Der Rheinpegel sei zuletzt langsamer gestiegen als erwartet und werde voraussichtlich sogar ab Dienstag wieder fallen.

In der Baugrube fehlen mehr als 80 Prozent der vorgeschriebenen Eisenbügel, so dass der Schacht bei steigendem Rhein-Hochwasser und damit auch höherem Grundwasserstand instabil zu werden droht. Ein Fluten der Grube soll einen entsprechenden Gegendruck erzeugen.Beim Kölner Bau der Nord-Süd-Bahn gibt es zudem Hinweise darauf, dass Messprotokolle gefälscht wurden.Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen Baugefährdung.

In Düsseldorf hat unterdessen die Bohrung der ersten Tunnelröhre für eine geplante U-Bahn begonnen - obwohl es auch dort Hinweise auf ein kriminelles Treiben an den Baustellen gibt. Der nordrhein- westfälische Verkehrsminister Lutz Lienenkämper (CDU) versprach bei der offiziellen Tunnel-Taufe „rückhaltlose Aufklärung“. Es seien „einzelne Kriminelle“, die die Sicherheit der Baustellen gefährdeten.Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) sagte, dieStadt habe die Überwachung erheblich verschärft: „Die Sicherheit derMenschen steht über allem“, sagte Elbers.

Die Stadt hatteStrafanzeige gegen zwei Mitarbeiter der Baufirma Bilfinger Bergererstattet. Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit die Aufnahme vonErmittlungen gegen die Männer. Düsseldorfer Ermittler waren am Montagin Köln, um die Düsseldorfer Verdachtsfälle mit den dortigenVorkommnissen zu vergleichen.

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