Sexuelle Nötigung : Anwalt: Bill Cosby könnte Gefängnisstrafe entgehen
Norristown (dpa) - Trotz des Schuldspruchs wegen sexueller Nötigung könnte der US-Entertainer Bill Cosby einem Anwalt zufolge einer Gefängnisstrafe noch entgehen.
Das absehbare Berufungsverfahren könne sich voraussichtlich bis zu fünf Jahre hinziehen, sagte der in Los Angeles arbeitende Anwalt Brian Claypool dem Magazin „People“ und fügte hinzu, Cosby könnte am Ende gar keine Haftstrafe absitzen. Cosbys Anwalt Tom Mesereau hatte bereits angekündigt, dass der „Kampf nicht beendet“ sei.
Cosby steht bis zur Verkündung des Strafmaßes unter Hausarrest und muss eine elektronische Fußfessel tragen. Daran könnte sich laut Claypool lange Zeit nichts ändern, wenn Cosby bis vor den State Supreme Court zöge, das höchste Gericht im Staat Pennsylvania. Das Patt der Jury, die sich vor rund zehn Monaten im ersten Prozess gegen Cosby nicht hatte einigen können, spreche dann dafür, Cosby weiter unter Hausarrest zu stellen und nicht direkt zu inhaftieren.
Nach Anordnung vom Freitag darf Cosby sein Haus in einem Vorort von Philadelphia künftig nur für Arzt- oder Anwaltsbesuche verlassen. Dafür braucht er eine schriftliche Genehmigung vom Bewährungshelfer und darf sich dann nur in seinem Heimatbezirk Montgomery County oder einem der vier umliegenden Bezirke bewegen. Cosbys Strafmaß soll bis Anfang Juli verkündet werden, ein Termin dafür steht noch nicht fest.