Anneke Kim Sarnau: „Meine Generation treibt Unruhe“
Porträt: Die Ausnahme-Schauspielerin Anneke Kim Sarnau spricht über ihr Lebensgefühl und das Landleben.
Berlin. Der Mann verliert seinen Job und tut sich schrecklich leid. Nicht so seine Frau. Die sucht sich einen eigenen Job, ist tüchtig und hält sich nicht lange mit dem Gedanken auf, eigentlich habe doch der Mann das Geld ins Haus zu bringen. So ähnlich, lässt sich vermuten, würde sich auch ihre Darstellerin Anneke Kim Sarnau verhalten.
Obwohl, sie lacht, "ich meine, schon viel weicher, weiblicher geworden zu sein." Aber für eine Ausnahme-Schauspielerin wollen eben Ausnahme-Rollen gefunden werden. Die sind rar. Solche wie die Analphabetin in Kai Wessels Film "Juls Freundin", das blieb ihre Lieblingsrolle. Oder nun die Claudia in "Mitte 30".
Daran hat sie vor allem beeindruckt, "wie präzise dort meine Generation eingefangen ist. Wir haben alles, alles scheint uns offen zu stehen. Dennoch herrscht eine unglaubliche Unausgeglichenheit und Unruhe vor, keiner scheint sich mit dem, was er hat, zufrieden zu geben. Uns scheint eine ständige Angst vor Stillstand umzutreiben."