Anna Walentynowicz: Heldin von Danzig

Anna Walentynowicz, Mitbegründerin der polnischen Gewerkschaft "Solidarnosc", war als Arbeiterführerin fast vergessen. Doch in den vergangenen Jahren stieg sie zu einer Nationalheldin auf, weil sich Polen auf ihre Rolle als Freiheitskämpferin besann.

Am Samstag starb auch die 81-Jährige in der Unglücksmaschine Tupolew 154.

Rückblick, Danziger Leninwerft im August 1980: Die 51-jährige Kranführerin wird entlassen, weil sie freie Gewerkschaften fordert und mit Streiks droht. Ihr Rauswurf bringt das Fass zum Überlaufen. Viele wollen, dass Walentynowicz Streikführerin wird, doch sie lässt dem Elektriker Lech Walesa den Vortritt.

Der möchte den Streik abbrechen - sie bleibt hart und setzt sich durch. Die Proteste weiten sich aus, schließlich gibt das Regime den Forderungen nach freien Gewerkschaften nach. Ein Jahr später muss die Aktivistin für zwei Jahre ins Gefängnis.

Den ganzen Ruhm des Freiheitskampfes erntete zunächst Lech Walesa, der sogar den Friedensnobelpreis erhielt. Walentynowicz hingegen arbeitete bis zur Rente als Kranführerin. 2007 wurde ihr Leben von Volker Schlöndorff in "Stajk - Die Heldin von Danzig" verfilmt. lum

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