Angriff der Karten-Kloner: Geldautomaten als Falle

Immer öfter manipulieren osteuropäische Banden die Geräte. Ein Schwerpunkt ist Düsseldorf.

<strong>Düsseldorf. Man will Geld mit der EC-Karte holen - und plötzlich ist das Konto leer. Immer häufiger werden Menschen in NRW Opfer von manipulierten Bankautomaten. "Die Zahlen steigen alarmierend", berichtet Frank Scheulen vom Landeskriminalamt. 2005 gab es in NRW 68 Fälle von manipulierten Geldautomaten, 2006 waren es schon 89. "Im vergangenen Jahr hat sich die Fallzahl mit 188 manipulierten Bankautomaten sogar mehr als verdoppelt", sagt Scheulen. Besonders betroffen ist Düsseldorf - jeder fünfte der manipulierten Geldautomaten wurde in der Landeshauptstadt entdeckt.

Mini-Kameras in Aufsteckleisten spähen die Geheimzahl aus

Frank Scheulen: "Die Täter gehören überwiegend osteuropäischen Banden an." Deren Masche ist mit kleineren Abweichungen stets dieselbe: Über fast perfekt an den Geldautomaten angepasste Vorsatzgeräte werden beim Einschieben der EC-Karten die Magnetstreifen ausgelesen. Gleichzeitig versuchen die Täter, die eingegebene PIN-Zahl auszuspähen. Scheulen: "Das erfolgt meist durch versteckte Mini-Kameras." Die sind häufig an Leisten direkt über dem Eingabefeld angebracht, stecken manchmal aber auch in Prospektständern in unmittelbarer Nähe der Geldautomaten.

In seltenen Fällen platzieren die Ganoven über der Eingabe-Tastatur eine druckempfindliche Folie, deren Sensoren die Eingabe der Zahlen registrieren. Scheulen: "Die gewonnenen Daten werden über Funk weitergeleitet, oft in ein Auto, in dem die Täter vor der Bank parken."

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