Andrzej Lepper: Der Raufbold

Nach unzähligen Verfahren werden dem 53-jährigen Bauernführer jetzt Schmiergeldzahlungen vorgeworfen.

Düsseldorf. Andrzej Lepper gilt als Stehaufmännchen der polnischen Politik. Der 53-jährige Bauernführer ist jetzt nicht zum ersten Mal als Landwirtschaftsminister und Vizepremier entlassen worden. Schon im vorigen September flogen Lepper und seine radikale Bauerpartei Samoobrona (Selbstverteidigung) aus dem Kabinett - wenig später raufte sich Lepper mit den Brüdern Kazcynski doch wieder zusammen.

Und einen Namen als Raufbold hat sich der Hobby-Boxer Lepper in der Politik durchaus gemacht. Lepper und die Justiz: Die Zahl der Verfahren kennt der streitbare Bauernführer selbst kaum noch. Mit Straßenblockaden wurde er in den 90er Jahren bekannt, sein Hang zu verbalen Entgleisungen trug ihm reihenweise Beleidigungsklagen ein. Seinen Aufstieg begann er im Baumwollripp-Unterhemd und der Mistgabel in der Hand, teure Anzüge und ein Rhetorik-Kurs änderten später aber wenig: Als Vizepräsident des Parlaments musste er 2001 zurücktreten, nachdem er den Außenminister als "Kanaille" beschimpft hatte.

Jetzt geht es um Schmiergeldzahlungen. Nicht auszuschließen, dass Lepper am Ende doch wieder mit dem Brüderpaar Kazcynski im Boot sitzt - wie immer.

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