Andreas B. ist wieder auf der Flucht

„Brummi-Andi“ erschien am Freitag nicht vor dem Gericht.

Monheim/ Leverkusen. Mit 13 begann Andreas B. seine kriminelle Karriere als Lkw-Dieb. Er kam als „Brummi-Andi“ in die Schlagzeilen. Bei einer seiner Touren durch Europa fuhr er einen holländischen Polizisten tot. Im Gefängnis vergewaltigte er einen Mithäftling, wurde mehrfach beim Fahren ohne Führerschein erwischt, wurde zum Räuber und stand auch wegen Körperverletzung vor Gericht.

Seine Taten brachten ihm Jugendhaftstrafen von fast zehn Jahren ein — meist auf Bewährung. Als er dann doch einmal einsaß, kam er nach einer „günstigen Sozialprognose“ wieder frei.

Mit dem Leben in Freiheit schien am Freitag aber endgültig Schluss zu sein. B. sollte sich am Freitag vor dem Langenfelder Amtsgericht wegen Raubs und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Der heute 25-Jährige ahnte aufgrund seiner zahlreichen Vorstrafen, dass ihm ein mehrjähriger Gefängnisaufenthalt drohte und erschien nicht.

Eine Polizeistreife fand den Angeklagten am Leverkusener Wohnsitz nicht vor. Seine Frau konnte zu seinem Aufenthaltsort nichts sagen. Seit Freitag wird B. deshalb per Haftbefehl gesucht. „Es besteht Fluchtgefahr“, sagt Monika Berger, Sprecherin des Amtsgerichts Langenfeld.

Auch die Frau von B. ist in den aktuellen Fall verstrickt. Sie soll bei einem Rachefeldzug gegen ein 15-jähriges Mädchen geholfen haben. Diese habe einen Seitensprung von B. beobachtet und dessen Ehefrau davon erzählt. Nachdem sich B. wieder mit seiner Frau vertragen hatte, sollen die beiden im September 2009 die „Verräterin“ verprügelt und beraubt haben. Aber auch B.’s Frau erschien nicht vor Gericht. Ein ärztliches Attest bescheinigte ihr Verspannungen im Halsbereich und einen Darmvirus.

Gegen B. ist noch ein weiteres Verfahren anhängig. Vor dem Düsseldorf Landgericht ist er wegen Fahrens ohne Führerschein und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Zum Termin am 1. März kam er nicht: Magen- und Darmprobleme, so das ärztliche Attest.

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