Ampelsystem für die Bewertung von Restaurants

Duisburg und Bielefeld stellen die Ergebnisse ihrer Kontrollen in Lebensmittelbetriebenjetzt ins Internet.

Duisburg. Das Schnitzel brät in ranzigem Fett, in der verschmutzten Spüle wird der Salat gewaschen und auf dem Boden flitzt eine Kakerlake durch den Raum. Ein Gericht, das aus dieser Küche serviert wird, würde wohl kein Gast essen. Doch er weiß eben nicht, wie es um die Sauberkeit in den Restaurants bestellt ist, ihm bleibt der Blick hinter die Kulissen verwehrt.

Das soll sich jetzt ändern — zumindest in Duisburg und Bielefeld. Diese Städte nehmen am Pilotprojekt „Kontrollbarometer“ teil: Ab Juni werden die Ergebnisse der Lebensmittelüberwachung von Betriebskontrollen auf der Internetseite der Verbraucherzentrale NRW veröffentlicht. So werden erstmals die Daten der regelmäßigen Überprüfungen für den Verbraucher einsehbar. Kontrolliert werden unter anderem Gaststätten, Restaurants, Imbisse und Eiscafés. Bei ihren Inspektionen achten die Experten zum Beispiel darauf, dass alle Vorschriften zur Sauberkeit und Hygiene eingehalten werden. Zudem überprüfen sie, ob die Lebensmittel richtig gekennzeichnet und gelagert werden.

Nach der Prüfung vergeben die Kontrolleure sogenannte Risikopunkte. Je schlechter der Betrieb, desto mehr Punkte. Sollte das getestete Unternehmen erhebliche Mängel vorweisen, kann es im schlimmsten Fall geschlossen werden.

Das Pilotprojekt läuft zwei Jahre, danach soll das „Kontrollbarometer“ landesweit eingeführt werden. Duisburg und Bielefeld wurden gezielt ausgewählt. „Es sollte eine Stadt mit ländlichem und eine mit industriellem Umfeld sein“, so Isabelle Mühleisen von der Verbraucherzentrale NRW. Die Veröffentlichung der ohnehin vorliegenden Daten sei dringend notwendig, damit endlich Transparenz herrsche. So kann der Gast künftig im Internet schauen, wie das Restaurant abgeschnitten hat. Neben der aktuellen, sind auch die zwei vergangenen Bewertungen zu sehen.

Jedoch gibt die Bewertung keinen Aufschluss über die Art der Mängel. Auch nicht über die Häufigkeit der Kontrollen. Zum Vergleich: In Duisburg wurden 2012 von den 4835 sogenannten „Lebensmittel- und Lebensmittelbedarfsgegenständebetrieben“ 2311 überprüft. Insgesamt gab es 3681 Tests (Unternehmen, die beanstandet werden, müssen erneut überprüft werden). Bei 1189 Firmen gab es etwas zu beanstanden.

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