Amoklauf angekündigt: Düsseldorfer Schüler verurteilt

Ein 14-Jähriger gab Morddrohungen an Mitschülern in Auftrag. Dafür wurde der Schüler nun zu einem Jahr Jugendstrafe verurteilt.

<strong>Düsseldorf. Als Sozialarbeiter Michael Brickwedde am Morgen des 7. Februars ins Gebäude einer Düsseldorfer Schule für Schulverweigerer kam, standen seine Kollegen fassungslos am Telefon. Ein Jugendlicher hatte in der Nacht auf dem Anrufbeantworter mit einem blutigen Attentat gedroht. Am Dienstag wurde der 15-jährige Drahtzieher in einem nicht-öffentlichen Prozess zu einer Jugendstrafe von einem Jahr verurteilt. Außerdem muss er 60 Arbeitsstunden ableisten. "Seine Schuld wiegt besonders schwer", begründete die Vorsitzende Richterin die harte Strafe. Der damals 14-Jährige hatte einen Gleichaltrigen beauftragt, für den nächsten Tag die Tötung von fünf Menschen anzukündigen. Er werde zur Mittagszeit mit einer Pump-Gun in die Einrichtung kommen und fünf Schüler und Lehrer erschießen, hieß es. Die Opfer hätten ihn geschlagen und gepiesackt. In einem zweiten Anruf hatte der Komplize später auch die Vornamen der angeblichen Opfer genannt.

Die Staatsanwaltschaft klagte den Jugendlichen wegen Störung des öffentlichen Friedens und Bedrohung an. Gegen seinen angeblichen Komplizen wird demnächst gesondert verhandelt.

Die Schule wurde am Tattag von der Polizei gesperrt. Dem Übeltäter sei man relativ schnell auf die Schliche gekommen, sagt Brickwedde. Im Prozess legte der Jugendliche ein Teilgeständnis ab. Das Motiv für die Tat blieb unklar. Angeblich war die Idee aus Langeweile entstanden.

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