Amanda Knox meidet Prozess: „Ich kehre nicht zurück“

Rom/Washington (dpa) - Die US-Bürgerin Amanda Knox will den erneuten Prozess um den Mord an der Studentin Meredith Kercher meiden. „Vier Jahre meines Lebens sind mir gestohlen worden. Das kann ich nicht mit der Entscheidung vereinbaren, nach Italien zurückzukehren“, sagte die Studentin der Zeitschrift „Oggi“.

Sie habe jedoch immer noch Vertrauen in die italienische Justiz und hoffe auf Gerechtigkeit, sagte Knox. Der Prozess gegen sie und ihren Ex-Freund Raffaele Sollecito beginnt am 30. September in Florenz. Nach Angaben des Gerichts ist Knox nicht verpflichtet, persönlich teilzunehmen.

Ihre Entscheidung, nicht nach Italien zurückzukehren, sei kein Eingeständnis ihrer Schuld, sondern vielmehr ihrer Unschuld, sagte Knox dem amerikanischen Fernsehsender NBC am Freitag. Bis heute verfolge sie der Gedanke an eine Rückkehr ins Gefängnis. „Ich denke die ganze Zeit darüber nach. Es ist so schrecklich. Alles steht auf dem Spiel“, sagte die 26-Jährige.

Die britische Studentin Kercher war am 2. November 2007 tot in ihrem Bett in Perugia gefunden worden. Ihre Mitbewohnerin Knox und deren italienischer Freund Sollecito wurden im Dezember 2009 in erster Instanz zu jeweils 26 und 25 Jahren Haft wegen Mordes verurteilt, im Oktober 2011 jedoch in zweiter Instanz freigesprochen. Nach mehreren Jahren im Gefängnis kehrte Knox daraufhin in ihre Heimat zurück. Am 25. März dieses Jahres hob der Oberste Kassationsgerichthof Italiens die Freisprüche für Knox und Sollecito wieder auf, weshalb der Fall nun neu aufgerollt wird.

Im Hinblick auf den Ausgang des Verfahrens gab sich Knox im US-Fernsehen siegessicher. „Ich denke wir werden gewinnen. Darum kämpfe ich diesen Kampf“, sagte Knox. Die mutmaßlich ermordete Meredith Kercher sei Teil ihres Lebens geworden. „Ich kannte sie nur für eine sehr kurze Zeit, aber sie wird immer da sein.“

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