Alois Rhiel: Killer der Monopole

Den reichen Stromriesen will er nehmen, den armen Stromverbrauchern geben.

Alois Rhiel (CDU), promovierter Volkswirt und langjähriger Oberbürgermeister von Fulda, ist in seiner Amtszeit als Hessens Wirtschaftsminister zum Verbraucherschützer mutiert - eine Art Robin Hood der Energiebranche. Den reichen Stromriesen will er nehmen, den armen Stromverbrauchern geben. Dabei schreckt der 57-Jährige auch nicht vor Schritten zurück, die in Deutschland emotional besetzt sind: Enteignung. Spielen die vier deutschen Stromriesen nicht mit, will er deren Quasi-Monopol brechen und Wettbewerb über den Zwangsverkauf von Kraftwerken in Gang setzen. Nach Rhiels Auffassung müssen Bereiche wie Energie und Telekommunikation, in denen der Wettbewerb versagt, konsequent reguliert werden. Auch beim Börsengang der Bahn - falls der überhaupt noch kommt - will er Netz und Betrieb getrennt wissen. Rhiels großes Vorbild ist der frühere Postminister Christian Schwarz-Schilling, der aus Protest gegen die Haltung der Bundesregierung im Jugoslawien-Konflikt freiwillig zurücktrat. Ihm waren aber auch wirtschaftliche Verquickungen vorgeworfen worden. Rhiel fühlt sich halt als ein Fuldaer - die vertrieben bereits um 1150 dort ansässige Raubritter.ifa

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