ADAC-Pannenstatistik: Deutsche Autos sind spitze

Audi, Mercedes und BMW kommen bei der ADAC-Pannenstatistik sehr gut weg. Die Verlierer sind die japanischen Marken, aber auch Ford-Modelle schneiden schlecht ab.

München. Die deutschen Autos haben ihren Qualitätsvorsprung in der ADAC-Pannenstatistik ausgebaut - vor allem die teuren Marken. Im vergangenen Jahr lagen deutsche Hersteller in sieben der acht ausgewerteten Fahrzeugklassen auf dem ersten Platz, wie der ADAC am Donnerstag mitteilte.

Spitzenreiter ist Audi mit drei ersten Plätzen für den A2, A3 und A6. Für Maximilian Maurer, Sprecher des ADAC, steht fest: "Audis Erfolg ist kein Zufall. Qualitätssicherung ist dort Programm. Der Erfolg zieht sich konstant über alle Baujahre und die gesamte Modellpalette."

Lediglich in der Kategorie der kleinen Vans liegt mit Citroën ein französischer Hersteller vorn. Allerdings sind nicht alle deutschen Hersteller gleich gut: Laut ADAC haben Ford und Opel weiter große Probleme bei der Zuverlässigkeit. "Ford ist wirklich schwer betroffen", sagt der Experte, "in der Hälfte der getesteten Klassen liegt Ford auf dem letzten, das heißt, dem pannenanfälligsten Platz."

Die japanische Konkurrenz fiel zurück. Die früher als besonders pannenresistent geltenden Marken haben laut Statistik nachgelassen und rangieren nur noch im Mittelfeld. Maurer erklärt: "Vor fünf, sechs Jahren belegten die japanischen Modelle in den kleineren Klassen die besten Plätze. Die Qualitätssicherung haben die Japaner wohl nicht mehr so intensiv verfolgt."

Der ADAC sieht bei den deutschen Wagen eine "Zweiklassengesellschaft", denn die teuren Marken Audi, BMW und Mercedes haben sich in punkto Pannensicherheit weiter verbessert. Ford dagegen stellte mit dem Ka, Mondeo, S-Max und Transit in vier Klassen die Modelle mit den meisten Störungen.

Bei den ausländischen Herstellern schnitten die französischen Hersteller Peugeot und Renault am schlechtesten ab. Toyota baut nach ADAC-Einschätzung nach wie vor die zuverlässigsten Importautos.

Hauptpannenursachen waren in 40 Prozent der Fälle Probleme mit der Batterie oder der Fahrzeugelektronik. Damit stieg die Anzahl der Batterieausfälle im Vergleich zu 2007 um vier Prozentpunkte.

Die aktuellen Ergebnisse basieren auf der Auswertung von 2,5 Millionen der insgesamt 3,7 Millionen im vergangenen Jahr registrierten Pannen. Für die Statistik wertet der ADAC nur Autos aus, die seit mindestens drei Jahren unverändert gebaut und in einem Jahr mindestens 10000 Mal verkauft wurden.

Für den Autokauf spielen Pannenstatistiken wie die des ADAC oder auch der Tüv-Report Maurers Ansicht nach eine große Rolle: "Der Großteil der Kunden kauft zum Glück nicht nach Bauchgefühl, sondern mit dem Kopf."

Viele würden bei der Auswahl auch berücksichtigen, wie das persönliche Traumauto unter den Kriterien Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Umweltschutz abgeschnitten hat. So kann die Statistik bei der Kaufentscheidung den Ausschlag geben.

"Als der ADAC vor dreißig Jahren mit der Pannenstatistik begonnen hat, wollten wir den Menschen für den Autokauf etwas an die Hand geben", erinnert sich Maurer.

"Man muss die Statistik ja immer in der Relation sehen: Wenn zehn von tausend Fahrzeugen eine Panne hatten, haben 9990 von ihnen keine gehabt", sagt Maurer. Auch wenn das eigene Auto nicht gut abgeschnitten haben sollte, müsse man nicht unbedingt mit Skepsis einsteigen.

"Über die Pflege und die Fahrweise kann ich als Autofahrer sehr viel tun", rät Maurer, der zudem empfiehlt, die Inspektionsintervalle bei Werkstatt und Tüv einzuhalten.

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