Bad Oldesloe 53 Corona-Infizierte in Pflegeheim - Krankenhäuser sind vorgewarnt

Bad Oldesloe · Hoffen und Bangen: 53 Bewohner eines Pflegeheims - Demenzkranke und psychisch Auffällige - sind im Kreis Stormarn Corona-positiv getestet, zudem 19 Mitarbeiter. Noch sind keine schweren Erkrankungen aufgetreten, aber die Zeit hierfür läuft noch.

 Außenansicht des Pflegeheims «Wohnpark Rolfshagen» mit Garten und kleinem Park. In dem Pflegeheim in Rümpel bei Bad Oldesloe wurde bei 72 Bewohnern und Mitarbeitenden eine Infektion mit dem Covid-19 Virus bestätigt.

Außenansicht des Pflegeheims «Wohnpark Rolfshagen» mit Garten und kleinem Park. In dem Pflegeheim in Rümpel bei Bad Oldesloe wurde bei 72 Bewohnern und Mitarbeitenden eine Infektion mit dem Covid-19 Virus bestätigt.

Foto: dpa/Christian Charisius

Nach positiven Corona-Tests bei 53 von 70 Bewohnern eines Pflegeheims in der Gemeinde Rümpel bei Bad Oldesloe sind die umliegenden Krankenhäuser vorsorglich alarmiert worden. Bisher seien keine schweren Erkrankungen festgestellt worden und es sei auch kein Infizierter im Krankenhaus, sagte Amtsarzt Jörg Günther am Dienstag in Bad Oldesloe auf einer Pressekonferenz des Kreises Stormarn (Schleswig-Holstein).

Noch steht nicht fest, ob ein Bewohner von der schweren Verlaufsform verschont bleibt. Auch 19 von 58 Beschäftigten des Wohnparks Rohlfshagen sind laut Günther infiziert. Das Heim mit Garten liegt abgelegen, Polizisten kontrollierten am Dienstag die Zufahrt. Das Durchschnittsalter der Bewohner ist 81 Jahre, wie Heimleiter Daniel Schöneberg mitteilte.

Wie das Virus in die Pflegeeinrichtung für Demenzkranke und psychisch Auffällige genau kam, ist laut Günther ungeklärt. Eine Mitarbeiterin habe am 3. April noch in dem Heim gearbeitet, am Tag darauf, einem Samstag, habe sie Krankheitssymptome festgestellt. Nachdem die Mitarbeiterin positiv getestet worden war, sollten alle Bewohner und Mitarbeiter getestet werden. Ein Großteil wurde bereits getestet. Bei 14 Bewohnern und 29 Pflegekräften war der Test negativ. Die Tests von 10 Mitarbeitern stehen noch aus. Ein Heimbewohner lehnte den Test ab.

Es sei nicht zwangsläufig so, dass die erste festgestellte infizierte Mitarbeiterin das Virus ins Heim getragen haben müsse. Denn nachdem sie positiv getestet worden sei, seien innerhalb weniger Tage insgesamt 72 Infizierte nachgewiesen worden. „Es war keine Dynamik feststellbar, wir hatten einen Fall und dann sofort 72 Fälle.“

Günther verteidigte den Ansatz, dass auch infizierte, aber symptomfreie Pflegekräfte weiterhin in der Einrichtung die Bewohner betreuten. Dies liege daran, dass Demenzkranke und psychisch Auffällige auf vertraute Pflegekräfte angewiesen seien und Corona-Auflagen ohnehin selber nicht befolgen könnten. Wegen der räumlichen Situation konnten die bislang negativ getesteten Bewohner nicht separiert werden, um die ungewohnte Situation nicht weiter zu verschärfen.

(dpa)
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