430 konkrete Hinweise im Fall der toten Mary-Jane

Zella-Mehlis/Suhl (dpa) - Mehr als 430 konkrete Spuren und Verdachtsmomente hat die Polizei im Fall der getöteten Mary-Jane aus dem thüringischen Zella-Mehlis.

Bisher seien mehr als 1000 Hinweise aus ganz Deutschland zu einem möglichen Täter eingegangen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch in Suhl. Die Staatsanwaltschaft Meiningen gab am Nachmittag die Leiche der Siebenjährigen zur Beerdigung frei.

Die gerichtsmedizinische Untersuchung in Jena hatte ergeben, das es sich zweifelsfrei um ein Verbrechen handelt. Das tote Kind war am Samstag von Wanderern in einem Bach nahe der Kleinstadt entdeckt worden. Mary-Jane war bekleidet, allerdings fehlte der Schulranzen des Mädchens. Die Erstklässlerin war am Freitag vom Hort nicht nach Hause gekommen. Sie wurde getötet.

Die Polizei schweigt aus ermittlungstaktischen Gründen weiter zu den Todesumständen. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen, hieß es. Die Sonderkommission werte zielstrebig alle Spuren und Hinweise aus, die zu dem Täter führen könnten. Sie arbeite dabei eng mit Kollegen in anderen Bundesländern zusammen. Die Suche konzentriert sich weiter auf einen etwa 40 Jahre alten Mann, der nach Zeugenaussagen als „zeitweiliger Begleiter“ mit dem Mädchen kurz vor dessen Tod gesehen wurde. Der Mann wird mit Hilfe eines Phantombildes gesucht.

Suchtrupps der Bereitschaftspolizei durchkämmten am Mittwoch erneut großflächig den Ort, an dem die Leiche von Mary-Jane gefunden worden war. „60 Beamte sind heute draußen im Gelände bei Zella-Mehlis, ohne Spürhunde“, sagte der Polizeisprecher. Sie verstärkten die 50 Mitarbeiter der Soko. Nach wie vor ist die rote Schultasche von Mary-Jane verschwunden.

Die Polizei in Zella-Mehlis sucht zudem nach einer Wandergruppe. Sie soll aus sieben oder acht Menschen bestehen und sich am vergangenen Freitag zwischen 19.30 und 20.00 Uhr in dem Waldgebiet aufgehalten haben, in dem später das tote Kind gefunden wurde. Nach ersten Erkenntnissen hatte die Gruppe einen Grillplatz angelaufen. Wohin die Wanderer dann gingen, sei unklar, hieß es.

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