Beratung vor Ort Klimamobil zieht erste positive Bilanz

Seit vier Monaten informiert der Stand über städtische Fördermöglichkeiten klimafreundlicher Sanierung. Eine Zwischenbilanz.

 Sebastian Dreyer (Verbraucherzentrale, links) und Christoph Gormanns machen gemeinsam Werbung vor dem Klimamobil. 

Sebastian Dreyer (Verbraucherzentrale, links) und Christoph Gormanns machen gemeinsam Werbung vor dem Klimamobil. 

Foto: Anne Orthen (orth)/Foto: Anne Orthen

(june) Seit Juli ist das elektrische Klimamobil der Stadt auf Märkten und Plätzen zu Gast – zuletzt war es beim Bücherbummel auf der Kö. „Wir waren jetzt schon in vielen Stadtteilen. In die meisten kommen wir auch nochmal“, erzählt Christoph Gormann am Infostand. Dabei sei die Resonanz positiv. Viele Menschen blieben stehen und ließen sich Flyer mitgeben zu Themen wie Photovoltaik und Wärmedämmung. „Zunächst waren einige noch etwas irritiert, weshalb wir genau da sind“, sagt Gormann. Aber inzwischen habe sich das gelegt, und für viele ist klar: Hier geht es um das städtische Förderprogramm „Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten“. Pro Jahr können bis zu sechs Millionen Euro aus dem Fördertopf genutzt werden. Laut Stadt wurden 2021 bislang Förderanträge in Höhe von 3,2 Millionen Euro bewilligt, man rechne bis Jahresende mit einer Summe von vier Millionen Euro. Ein zunehmendes Interesse gebe es dabei an Photovoltaik-Anlagen.

Die Informationen richten sich vor allem an Menschen mit Ein- oder Zweifamilienhäusern. „Umbauten und Modernisierungen gehen da am einfachsten, weil nur wenige Menschen im Entscheidungsprozess eingebunden sind“, so Gormann. Einladungen gebe es öfter auch von Vereinen oder Mietergemeinschaften, die sich und ihre Mitglieder über Fördermöglichkeiten informieren lassen wollen. „Auch normale Mieter können bei uns einige Infos dazu bekommen, wie sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten Energie und Kosten einsparen können“, meint Gorleben. Wichtig sei es vor allem, so viele Menschen wie möglich effektiv beraten zu können.

In Düsseldorf gebe es 70 Prozent Altbestand-Gebäude, die noch vor den 1970er Jahren und mit ganz anderen Vorgaben gebaut wurden. Um das Klimaziel (Düsseldorf möchte bis 2035 klimaneutral sein) zu erreichen, müssen deutlich mehr Gebäude als gerade einmal ein Prozent pro Jahr saniert werden. „Das Ziel sind mindestens drei Prozent jährlich“, sagt Christoph Gormann.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Heribert Rubarth kümmert er sich am Klimamobil, dessen Kosten zur Anschaffung und Umbau sich laut Stadtverwaltung auf rund 60 000 Euro belaufen, darum, die Menschen dafür zu sensibilisieren. Die Kosten für diese auf Dauer angelegte Werbe-Kampagne beziffert die Stadt mit rund 10 000 Euro für Flyer und anderes Material sowie rund 80 000 Euro für Personalkosten von 1,5 Stellen pro Jahr. Dies werde aus den Fördertöpfen mitfinanziert und mache etwa 1,5 Prozent der Gesamtsumme aus.

Das städtische Klimamobil arbeitet auch eng mit der Verbraucherzentrale zusammen. „Wir beraten gemeinnützig, also ohne Gewinnabsicht“, erzählt der Leiter der Düsseldorfer Beratungsstelle, Sebastian Dreyer. Für 30 Euro Gebühr komme ein Experte für einen Energie-Check zu den Verbrauchern nach Hause. Um gemeinsam besser agieren zu können, komme es daher häufig vor, dass beide ihre Infostände in unmittelbarer Nähe aufbauen.

Der Erfolg führt dazu, dass nach Angaben der Stadt 2022 weiteres Personal zur Bearbeitung der Förderanträge hinzugezogen werden soll, um die Bearbeitungszeit zu beschleunigen.

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