NRW Rochusclub setzt auf Mischa Zverev

Die ehemalige Nummer 25 der Welt ist der einzige Routinier im Bundesliga-Team.

 Mischa Zverev wird für den Rochusclub bei der Tennis-Bundesliga im Einsatz sein.

Mischa Zverev wird für den Rochusclub bei der Tennis-Bundesliga im Einsatz sein.

Foto: dpa/Andrew Harnik

Zweieinhalb Wochen vor Start der Tennis-Bundesliga verdichtet sich für Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler seine Einsatzplanung und damit auch sein Sorgenumfang. „Wenn kein Wunder passiert und noch von irgendeiner Seite Sponsoren auftauchen, wird es eine ganz enge Saison“, gesteht Irmler. Er wird in den ersten drei Liga-Begegnungen gegen TK Kurhaus Aachen sowie in den beiden Auswärtspartien in Rosenheim und Köln mit einem rein deutschen Team antreten. „Das hat es noch nie gegeben.“

Es fehlt das Geld für hochkrätige Spieler aus dem Ausland

Diese Aufstellung ist auch aus der Not geboren. Zum einen fehlt eben das Geld um die hochkarätigen Ausländer im Rochusclub-Team oft zu bezahlen, zum anderen besteht kaum eine Chance, diese Ausländer termingerecht nach Deutschland zu bekommen. „In der ersten Liga-Woche läuft Wimbledon. Aktuell gilt aber eine 14-tägige Quarantäne für jeden, der aus England nach Deutschland einreist“, so der Teamchef. „Der Deutsche Tennis Bund versucht zwar eine Ausnahmegenehmigung zu erwirken, aber ob das klappt, ist sehr fraglich.“

So geht der routinierte Teamchef auf Nummer sicher und bietet Mischa Zverev (Weltrangliste 274), Henri Squire (WR 1202), Leopold Zima (WR 1233) und Mika Berghaus auf. Die Düsseldorfer haben also auf jeden Fall ein Liga-Team, aber auch ein Problem. Lediglich Mischa Zverev ist es gewohnt auf großer Bühne zu spielen. Der Bruder von Deutschlands derzeit bestem Tennisspieler Alexander Zverev, war selbst vor vier Jahren noch die Nummer 25 der Welt, gewann ATP-Turniere und hatte unter anderem Andy Murray bezwungen, die damalige Nummer eins.

Die anderen im Irmler-Team sind noch sehr jung und unerfahren. „Ich muss sie psychologisch so einstellen, dass sie Attacke reiten wollen, dann kann es was werden“, meint der Trainerfuchs. „Die Jungs dürfen sich nicht verrückt machen lassen und nicht daran denen, dass auf den Plätzen im Rochusclub schon John McEnroe Björn Borg, Ivan Lend, Boris Becker und Michael Stich gespielt haben. Aus einer Außenseiterrolle heraus hat es schon viele Überraschungen gegeben.“

Irmler und sein Talentschuppen sind jedenfalls motiviert, trainieren täglich zweimal und wollen das Beste draus machen. „Ich versuche aus Silber Gold zu machen“, meint Irmler. „Sie müssen nun in der Liga zeigen, dass sie nicht nur im Training gut spielen.“

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