Nach den Osterferien in NRW Neue Pannen zermürben alle zum Schulstart

Meinung · Tests sind bei weitem nicht überall vorhanden. Aber letztlich entscheidend für die erneute Schulschließung sind die Hilferufe von den Intensivstationen.

 Lieferprobleme: Selbsttests sind an Schulen in NRW bei weitem noch nicht überall vorhanden.

Lieferprobleme: Selbsttests sind an Schulen in NRW bei weitem noch nicht überall vorhanden.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Es gibt zahlreiche Logistiker in dieser Republik, die ihre Ware täglich millionenfach und verlässlich abliefern. Die Landesregierung schafft Vergleichbares offenbar nicht. Obwohl wirklich jede Institution durch diverse Pannen im politischen Pandemie-Milieu während der vergangenen 13 Monate geläutert sein müsste, schafft sie es auch nach zwei Wochen Osterferien nicht, mit Sicherheit zu garantieren, dass an jeder Schule über insgesamt 5,5 Millionen Selbsttests für jeden Schüler zwei Tests pro Woche zur Verfügung stehen. So hatte es Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zuletzt noch als selbstverständliche Grundvoraussetzung für Schulöffnung dargestellt. Wenn dies jetzt der Grund wäre, die Schulen in NRW am Montag einzig für Abschlussklassen öffnen zu können, müsste der ein oder andere Verantwortliche jetzt zurücktreten. Zu spät organisiert, zu spät mit der Logistik begonnen, zu wenig Gelingen. So aber heißt es: Für die Abschlussklassen sind ausreichend Tests da.

Es kann also manchem nur recht sein, dass zusätzlich die Hilferufe von den Intensivstationen durchs Land dröhnen. Und die steigenden Infektionszahlen den Schulbetrieb in Präsenz auch aus anderem Grund unmöglich machen. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) spricht von „größtmöglicher Sicherheit“: Bei jetziger Infektionslage ist die Haltung alternativlos, Schüler und Schülerinnen gehen erneut millionenfach ins Homeoffice. Wohlgemerkt: mit allen damit verbundenen Problemen. Und vielen offenen Fragen: Was ist mit den vielen geplanten Klausuren direkt nach den Ferien? Wie und wo schreiben eigentlich Abiturienten ihre Klausuren ab dem 23. April, wenn die Schulen wieder geöffnet sein könnten? Und: Wann eigentlich ist die Grenze erreicht, bei der man sagen müsste: Wir müssen für dieses Schuljahr zu einer grundsätzlich neuen Bewertung kommen, wenn es um Zeugnisse und Abschlüsse geht? Klar ist, dass nichts klar ist – und alles unsicher bleibt. Für Lehrer und Schüler in diesem Land, die wie ihre Verbände kein Verständnis mehr dafür haben, wenn sie sich selbst auf Selbstverständliches nicht mehr verlassen können.

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