Yachtclub in Hitdorf kämpft mit Massen an Treibgut Das Hochwasser schwemmt tonnenweise Holz und Müll an

Hitdorf. · Vor der Steganlage des Yachtclubs häuft sich das Treibgut.

 Uwe Henze, Hafenmeister vom Yachtclub Leverkusen-Hitdorf, steht auf der Treibgut-Halbinsel vor der Steganlage des Vereins. Seit Tagen arbeiten die Mitglieder an der Beseitigung des Treibguts.

Uwe Henze, Hafenmeister vom Yachtclub Leverkusen-Hitdorf, steht auf der Treibgut-Halbinsel vor der Steganlage des Vereins. Seit Tagen arbeiten die Mitglieder an der Beseitigung des Treibguts.

Foto: Uwe Miserius

Wenn Uwe Henze in einem Satz beschreiben soll, was sich derzeit an der Steganlage des Yachtclubs Leverkusen-Hitdorf abspielt, sagt er vier Worte: „Das ist reiner Wahnsinn.“ Der Hafenmeister des Clubs steht auf einem Stückchen festem Grund, wo normalerweise der Rhein sanfte Wellen anspült. Jetzt hat der Fluss so viel Treibgut angespült, dass sich vor der Steganlage des Clubs in Hitdorf eine Art Halbinsel gebildet hat aus Massen von Treibholz und jeder Menge Müll.

Auf dem temporären Stückchen Land steht Henze und sagt: „Das ist ’ne Menge. Wenn ich das in Zahlen ausdrücken sollte, schätze ich, es sind 30, 50 oder 50 Tonnen Treibgut, die hier angeschwemmt wurden. „Schuhe haben wir entdeckt, Plastikflaschen, Glasflaschen, auch Kondome. Praktisch alles, was so ein Fluss mit sich führt, weil es irgendjemand reingeworfen oder irgendwo am Ufer zurückgelassen hat.“

Vereinsmitglieder sind seit Tagen mit Müllentsorgung beschäftigt

Er und jedes verfügbare Vereinsmitglied ist seit drei Tagen damit beschäftigt aufzuräumen, Müll und Holz beiseite zu schaffen. „Viele kommen nach Feierabend, um mit anzupacken.“ Mit Motorsägen. „Teilweise sind hier dicke Baumstämme gestrandet, acht Meter lang und mit einem Meter Durchmesser. Die müssen kleingesägt werden. Irgendjemand muss am Rhein Bäume gefällt und am Ufer liegen gelassen haben. Das Hochwasser hat sie dann mitgenommen“, berichtet der Hafenmeister.

Woher die Stämme kommen, lässt sich kaum nachverfolgen. Die Stadt hat in jüngerer Vergangenheit am Rhein nichts gefällt. „Wenn wir das tun, wird das Holz weggebracht. Wir lassen das nicht liegen“, sagt Stadtsprecherin Julia Trick. Und auch Straßen NRW, die für die neuen Rheinbrücke auf Höhe Wiesdorf/Bürrig arbeitet, hat am Rhein keine Bäume abgeholzt. „Wir haben selbst aber auch mit Treibgut zu tun, das sich an den Dalben, das sind die Stahlträger für die künftigen Brückenpfeiler, sammelt“, sagt Behördensprecher Timo Stoppacher. Der vorerst nicht mit Auswirkungen auf den Brückenbau rechnet. „Wir müssen warten, bis das Wasser zurückgeht, um zu sehen, was hängengeblieben ist.“

Die Baumstämme könnten vom Hochwasser auch über weitere Strecken mitgerissen worden sein. Dem Yachtclub ist nun wichtig, dass sie von der Vereinsanlage in Hitdorf wegkommen. Denn: „Sowas kann für die Steganlage gefährlich werden. Je nach Strömung des Rheins kann die ganze Anlage abgerissen werden und schwimmt dann ebenfalls als Treibgut den Rhein runter“, erläutert Uwe Henze. Damit genau das nicht passiert und das Rheintreibgut bei sinkendem Hochwasser nicht den ganzen Hafen zumüllt, muss der Verein handeln. Bis Sonntag oder auch Montag, schätzt der Hafenmeister, sind die Vereinsmitglieder damit beschäftigt.

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