Virtuelles Format bereitete ein paar Probleme – Messestände lockten nur wenige Besucher an Immobilientag bleibt hinter Erwartungen zurück

Wuppertal · Veranstaltung fand wegen Corona rein digital statt. Die Besucherzahl stimmte, aber es gab kaum Gepräche.

 Normalerweise findet der Immobilientag in der Sparkasse am Islandufer statt - und ist dann auch sehr gut besucht.

Normalerweise findet der Immobilientag in der Sparkasse am Islandufer statt - und ist dann auch sehr gut besucht.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Gemessen an dem Aufwand ist das Ergebnis für die Veranstalter des 39. Wuppertaler Immobilientages recht ernüchternd. „Mit der Besucherzahl sind wir zufrieden, doch die Gespräche waren zu wenig“, sagte der Sprecher der Stadtsparkasse Wuppertal, Jürgen Harmke, am Samstagabend zum Abschluss der erstmals virtuell organisierten Immobilienmesse.

Nachdem die Messe wegen der Corona-Krise im vergangenen Jahr kurzfristig ausgefallen war, wurde sie in diesem Jahr als rein digitale Veranstaltung konzipiert. Wo sich früher bis zu 5000 Besucher in den Hallen am Johannisberg oder am Islandufer unter anderem über Immobilienangebote, Baukredite oder Modernisierungsmaßnahmen informierten, musste diesmal der Umweg über PC, Laptop, Tablet oder Handy genommen werden.

Fünf digitale Hallen
mit 40 Ausstellern

Um das Messeerlebnis so nah wie möglich am Original zu halten, wurden die User über die Homepage der Stadtsparkasse in fünf Hallen geführt, in denen etwa 40 Aussteller aus den Bereichen Bauen, Wohnen und Finanzierung vertreten waren. Die dortigen Stände konnten angeklickt werden. So wurden die virtuellen Besucher zu den jeweiligen Firmen und öffentlichen Dienstleistern geleitet: Es gab Informationen und Angebote zu den Ausstellern, aber auch die Möglichkeit zu Gesprächen via Chat oder Video-Chat.

„Mit dem digitalen Immobilientag möchten wir das Wohlgefühl der Menschen in Wuppertal stärken und somit ihren Lebensalltag bereichern. Das neue Veranstaltungsformat verschafft den Besuchern ein tolles, digitales Erlebnis und ermöglicht gleichzeitig die für die Aussteller so wichtige Interaktion“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse, Gunther Wölfges, im Vorfeld des Immobilientages.

Überdies standen etwa 15 Vorträge auf dem Programm, die sich unter anderem mit der energetischen Modernisierung, dem Nutzen einer Photovoltaikanlage oder staatlichen Förderprogrammen für den Wohnungsbau befassen. Auch der Blick auf die Entwicklung am heimischen Immobilienmarkt fehlte nicht: So stellte Ricarda Baltz, Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Wuppertal, aktuelle Tendenzen vor.

Das virtuelle Format des Immobilientages war umfangreich, aber offenbar für so manchen Besucher auch etwas zu viel des Guten. In jedem Fall blieb die Nachfrage an den Ständen deutlich hinter den Erwartungen zurück. Als „verhalten“ bezeichnete sie etwa Klaus Kipple vom Immobilienmakler Engel & Völkers per Chat. „Wir hatten nur sehr wenige Kunden, die den Video-Chat genutzt haben, und einige, aber auch wenige Kunden, die den Text-Chat genutzt haben.“ Auch in den Bereichen Telefon und E-Mail sei „keine erhöhte Anzahl von Kundenanfragen“ festzustellen.

Noch bescheidener fiel die Nachfrage bei Stefanie Neudahm von Pro Objekt aus. Bis 14.45 Uhr – also gut eine Stunde vor Ende des Immobilientages – hatte sie „gar keine Resonanz“ von Besuchern erhalten.

Für Sparkassensprecher Harmke war das ein klares Indiz dafür, dass beim Immobilientag das „persönliche Gespräch“ im Mittelpunkt des Interesses steht – und zwar in analoger Form. Etwa 1000 Menschen hätten – einer ersten Schätzung zufolge – die virtuelle Immobilienmesse besucht. Recht gut frequentiert waren dabei die Vorträge, zu denen sich rund 500 Menschen einklickten.

Erschwerend kam hinzu, dass die virtuelle Umsetzung mit technischen Problemen zu kämpfen hatte. So konnten die jeweils ersten drei, zeitgleich beginnenden Vorträge nicht live im Netz übertragen werden. Die Vorträge sollen den Besuchern, die sich dafür im Vorfeld angemeldet hatten, nun per E-Mail zugesandt werden, betont Harmke. Weiteres Manko: Das Zuschalten via Handy oder Tablet klappte bei bestimmten Betriebssystemen nicht oder erst nach mehreren Anläufen – ein Problem, mit dem auch der Autor dieser Zeilen zu kämpfen hatte.

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